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Am Ende eines öden Tages

Autor Massimo Carlotto
Verlag Tropen
ISBN 978-3-608-50137-7

Tja, es mag passieren, dass Leser sich an Patricia Highsmith erinnert und ihren schlimmen Finger Mr. Ripley: Irgendwann sympathisiert „man“ mit dem Gangster und hofft, er möge durchkommen … Wohl gemerkt, der Protagonist in diesem Krimi ist schon ein anderes Kaliber: „Es gibt nichts, was Giorgio Pellegrini fremd ist: Vergewaltigung, Erpressung, Flucht, Verrat, Knast, Mord. Je mehr Verbrechen er begeht, desto näher kommt er seinem Ziel, eine bürgerliche Existenz zu führen. Als er dieses Ziel erreicht hat, will er es nicht mehr aufgeben – koste es, was es wolle. Giorgio Pellegrini ist Exterrorist und skrupelloser Verbrecher: Gute Eigenschaften, um sich im korrupten Nordosten Italiens an die Spitze der bürgerlichen Gesellschaft zu arbeiten. Dabei geht er über Leichen. Doch dann fällt ihm ausgerechnet der Mensch in den Rücken, der ihm geholfen hat, in die ehrbaren Kreise einer von mafiöser Korruption durchtränkten Gesellschaft aufzusteigen. Pellegrini muss ein weiteres Mal seine dunkle Seite bemühen, um nicht unterzugehen. Mit eiskaltem Pathos und elektrisierender Lakonie erzählt, bietet Carlottos Roman einen tiefen Einblick in die Abgründe einer dunklen Seele und das korrupte System Italiens.“ Was er sich für seinen „Ruhestand“ ausgesucht hat, erweist sich dann als typischen Mafia-italienisch. Wird er ihn auch genießen können? Verfolgen Sie gespannt die Episoden des Ehrbarwerdens, mit allem Drum und Dran am Gegenteil … HPR

Hanspeter Reiter