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Die Büro-Nomadin

Autor Stephanie König
Verlag Schwarzkopf
ISBN 978-3-862-65539-7

„Die Geschichte einer Rastlosen“ verweist auf ein „Schicksal“, das auch an Wander-Handwerker erinnern könnte, in ihrer Zeit auf der Walz … Und eine weitere Metapher findet sich im Decknamen der Autorin: Ihr Lieblings-Autor ist – Stephen King J … Nun, ein Horror-Thriller ist die Geschichte kaum: Vielmehr bietet sie Einblick in eine (Berufs-)Biografie, wie sie heutzutage vielen Menschen zukommt, als Pendler und Projekt-Personen wie auch in vielerlei Positionen und Funktionen, zeitweise durchaus zeitgleich parallel. Denn „Während die Menschheit in den vergangenen paar Tausend Jahren immer sesshafter geworden ist, kommt es in den letzten Jahrzehnten wieder vermehrt zu … Nomadentum. Viele unserer Zeitgenossen verbringen wesentliche Teile ihres Lebens mit ihrem Notebook oder Handy in Bahnhöfen, Zügen, auf Flughäfen und in Passagiermaschinen, zumindest in den Industrienationen. In unserer hochzivilisierten Gesellschaft entsteht eine neue Art von Wander(mit)arbeitern, die von Job zu Job und von einem Ort zum nächsten ziehen. … Manche leiden unter der ständigen Veränderung von Arbeitsstelle und Wohnort, andere jedoch wechseln den Job aus eigenem Antrieb: Sie sind auf der Suche nach stimmigeren Umständen, nach einem erfüllteren Leben. Stephanie König ist eine von ihnen … Um sich finanziell über Wasser zu halten, nimmt sie verschiedene Jobs an. Sie startet als Schwimmbad-Putze, spielt vielversprechend in einem Film von Hark Bohm, posiert als Model, bedient nachts in abenteuerlichen Kneipen und paukt tagsüber für ihren Abschluss zur Fremdsprachenkorrespondentin. Aber auch danach kommt Stephanie beruflich nicht zur Ruhe, und auch ihr Liebesleben kurvt durch Höhen und Tiefen. Umzüge … prägen ihr Leben. Mit 39 bringt Stephanie es auf 39 Arbeitgeber.“ Was ein wenig angepasst ist, der Zahlen-Alliteration wegen, wie sie selbst schreibt: Zum Einen ist sie ein paar Tage älter – und zugleich etwas weniger berufserfahren. Doch was es mit den anderen Jobs auf sich hat(te), Leser möge sich selbst orientieren … wiederfinden oder schlicht ehrfurchtsvoll nicken. HPR

Hanspeter Reiter