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Heiliger Krieg

Autor Philippe Buc
Verlag von Zabern
ISBN 978-3-8053-4927-7

„Gewalt im Namen des Christentums“ beleuchtet weit über die Zeit der Kreuzzüge hinaus dieses ja durchaus brisante Thema. Der Autor „liefert eine Streitschrift, die provozieren will und dies auch kann, die vor allem die Theologie zu einem intensiven Blick in den Spiegel zwingt.“ (Prof. Hubert Wolf, Münster) Brisant auch deshalb, weil derzeit vor allem „der Islam“ die Erde mit Gewalt und Terror überzieht. Doch wirklich „nur“ der Islam? „»Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns«: Mit dieser biblischen Paraphrase suchte George W. Bush Verbündete hinter sich zu versammeln und seinen Angriff auf den Irak zu legitimieren. Ist er damit ein heiliger Krieger? Der Historiker Philippe Buc, ausgewiesener Experte auf dem Gebiet mittelalterlicher religiös motivierter Gewalt, nimmt in seinem großen historischen Essay eine ungewohnte und provozierende Perspektive ein. Er untersucht, wann und unter welchen Bedingungen Konflikte christlich geprägter Gesellschaften zu manichäischen Kriegen wurden, zur Konfrontation von Gut und Böse. Die theologisch motivierte Legitimation von Terror und Krieg lädt Konflikte nicht nur auf, sie erschwert oder verhindert auch die Möglichkeiten von Friedensschluss und Versöhnung. Philippe Buc deckt mit großer Quellenkompetenz und ausgeprägtem Aktualitätsbezug die historischen Wurzeln des Geflechts der gegenwärtigen weltpolitischen Verwerfungen auf – ein gänzlich neuer Ansatz.“ Dies sind die Kapitel-Überschriften: Das Objekt dieser Geschichte. Der amerikanische Way of War im Spiegel der Vormoderne. Christliche Exegese und Gewalt. Wahnsinn, Märtyrertum und Terror. M. im Westen: Rache, Reinigung, Erlösung und Geschichte. Zwillingsbrüder: Nationaler Heiliger Krieg und Sektiererterror. Freiheit und Zwang. Das Subjekt der Geschichte und wie Geschichte gemacht wird. Keine Zukunft für solche Vergangenheit? Leser gewinnt neue Einsichten, auch weniger angenehme. Und versteht viele Geschehnisse der Zeitgeschichte anders als bisher. Mit einem bemerkenswert ausführlichen Apparat an Anmerkungen und weiter führender Literatur versehen – trotz des wissenschaftlichen Ansatzes gut lesbar und verständlich. HPR

Hanspeter Reiter