Die Nacht in dir

„Die Jagd auf den Killer geht weiter“: Diese Headline auf dem Rücktitel macht auch dem Erstleser deutlich, dass hier eine Serie entsteht – mit einem ganz besonderen „Paar“ im Mittelpunkt der Handlung: „Die dunkle Vergangenheit hat Lukas Salfeld wieder eingeholt. Der verurteilte frühere Mörder hat Familie und Job verloren und führt ein einsames und minutiös überwachtes Leben. Regelmäßig muss er sich bei der Polizei und seinem Therapeuten melden. Nur Kommissarin Sina Rastegar glaubt an ihn und vor allem an seine besondere Gabe, sich in die Seele eines Triebtäters hineinversetzen zu können.“ Besser als jeder Profiler, den er sozusagen ersetzen soll, in seiner neuen Existenz. „Über Lukas hofft sie nicht nur dessen Sohn Leander, einen international gesuchten Serienmörder, zu finden, sondern sie bittet ihn auch um Hilfe bei der Aufklärung eines mysteriösen Todesfalls in einem Nobelinternat. Eine verhängnisvolle und höchst gefährliche Entscheidung.“ Denn offenbar ist er darin verwickelt, was sich allerdings erst nach und nach heraus stellt: Er selbst versteht den Hintergrund erst zum Schluss … Und auch der Leser mehr und mehr, was den Sohn zum Mörder hat werden lassen. Ein Plot, der viel kreatives Denken (und in der Folge auch Schreiben) braucht – und der dennoch logisch und leider auch denkbar erscheint. Ein Plot, der auch klar macht: Die Geschichte geht weiter. Wenn auch die hier beendet ist – und geklärt. Wobei die Kommissarin sich das alles ein wenig anders vorgestellt hätte – und hat. Hoch spannend, auf mehr als 400 Seiten. HPR

Hanspeter Reiter