Skip to main content

Things to come. Science Fiction Film

Autor Kristina Jaspers et al. (Hg.)
Verlag Kerber Culture
ISBN 978-3- 735-60217-6

Hier geht´s um Film – also ist der Band reich bebildert, zugleich mit fundierten Texten.
Über Science-Fiction und über Filme
Da ist eine Fülle geboten: „Kurzessays sowie Interviews mit renommierten Experten aus Wissenschaft und Film widmen sich dazu [sic] zentralen Themen der SF. Sie reichen von ikonischen Aliens bis zur Mars-Mission, vom filmischen Raumschiffdesign bis zur künstlichen Intelligenz, von der Utopie bis zur Postapokalypse. Der Band ist mit zahlreichen, größtenteils unveröffentlichten Abbildungen der Exponate sowie mit exklusiven Werk- und Szenenfotos aus Film und Fernsehen illustriert.“ Für Fans, Sammler, Neugierige also.
Einordnen des Genre in Geschichte und Derzeitiges
Wie schnell tritt ein, was SF bereits vordenkt? Das wird derzeit (Ende 2016) intensiv diskutiert – und hier findet Leser und Betrachter viele Anhaltspunkte, auch darüber zu reflektieren … „Das Science-Fiction-Genre boomt. Immense Budgets und klingelnde Kinokassen kennzeichnen seinen Siegeszug. Die unendlichen Weiten des Weltalls, Landungen auf fremden Planeten, Begegnungen mit Aliens sowie der technischen und wissenschaftliche Fortschritt sind populäre Themen. Wie schon beim ersten Hype in den 1950er Jahren lassen sich in den Filmen zahlreiche Verweise auf gesellschaftliche Themen finden.“
Aufbau des Inhalts
Der Band ist in drei Kapitel unterteilt: Der Weltraum – Die Gesellschaft der Zukunft – Das Fremde. Mit vielen interessanten Beiträgen, auch unerwarteten, etwa zu „Kosmisches Schweigen. Oder die Kunst, die Stille klingen zu lassen“, „Virtualität. Angriff der Zukunft auf die Gegenwart“ und „Ein inneres Monster. Über die schwierige Grenze zwischen Eigenem und Fremdem.“
Ausstellungskatalog
Dieser Band ist zugleich der Katalog zur Ausstellung: „Things to Come. Science · Fiction · Film“, 30.06.2016 bis 23.04.2017, Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin. Die hat sich dies zur Aufgabe erkoren: „Wie werden wir in Zukunft leben? Während man in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik versucht, mögliche Entwicklungen anhand von Statistiken und Prognosetechniken vorherzusagen, boomt im Bereich des Films das Science-Fiction-Genre: In Spielfilmen wie DISTRICT 9 (SA|NZ|USA 2009) oder INTERSTELLAR (USA|GB 2014) und Fernsehserien wie ÄKTA MÄNNISKOR | REAL HUMANS – ECHTE MENSCHEN (S 2012–14) oder EXTANT (USA 2014–15) wird die nähere oder fernere Zukunft visualisiert und in Geschichten übersetzt. Das Publikum dieser Filme soll mit spektakulären Sets, bombastischen Sounddesigns und aufwändigen Special Effects beeindruckt werden.
Film: Fiction und Wirklichkeit
Viele Science-Fiction-Filme handeln von Bedrohungen der menschlichen Existenz, von Kriegen und Ressourcenknappheit, aber auch von Totalitarismus und Überwachung. Das Thema Raumfahrt ist nicht zuletzt wegen der geplanten Expedition zum Mars heute ebenso aktuell wie 1969, dem Jahr der ersten Mondlandung; es hat unzählige Filmemacher zu futuristischen Visionen inspiriert. Dabei sagen Science-Fiction-Filme immer auch etwas über die Zeit aus, in der sie entstehen: Was fürchten wir, und was erhoffen wir uns? Und: Wo hat die Realität die in Filmen beschriebene Zukunft längst eingeholt?
Nachhall
Während ich diese Rezension fertig schreibe, ist gerade wieder in SciFi-Film in die Kinos gekommen, hoch gelobt: Arrival. Interessiert mich besonders, weil es auch die Sprache der Fremden geht … HPR

Hanspeter Reiter