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Die Toten, die dich suchen

Autor Gisa Klönne
Verlag Pendo
ISBN 978-3-86612-400-4

„Judith-Krieger-Krimis Band 6“ zeigt, dass dieser Krimi die Folge in einer bereits erfolgreichen Serie ist. Ist das auch ein Regional-Krimi, es geht um Köln, immerhin lebt und wirkt auch die Autorin dort? Wer sehr viel Einblick in Lokales erwartet, wäre enttäuscht – doch das ist kaum das Ziel. Es geht um die Protagonistin, Ihre Beziehungen privat wie im Business, es geht auch um Führungsstil: Kommt sie klar(er), mit ihrem Team?
Das ist die Geschichte
„Keine Toten mehr. Mit dieser Hoffnung übernimmt die einstige Mordermittlerin Judith Krieger die Leitung der Kölner Vermisstenfahndung. Doch gleich der erste Tag führt sie in einen fensterlosen Keller. Hier ist ein kolumbianischer Geschäftsmann gefangen gehalten worden und qualvoll verdurstet. Geht es um Gold, Drogen oder etwas ganz anderes? Die junge Kommissarin Dinah Makowski bricht am Tatort zusammen und weigert sich, mit Judith zu kooperieren. Auch auf ihren früheren Teampartner Manni Korzilius kann sie nicht zählen. Judith selbst kennt Kolumbien von einer Auszeit, die sie dort verbracht hat. Aber um aus ihren Erfahrungen schöpfen zu können, muss sie sich einer Wahrheit stellen, die sie lange nicht sehen wollte. Die Ermittlungen führen zu einer zweiten Vermissten und an die Grenzen der Legalität. Schritt für Schritt enthüllen Judith und ihr neues Team eine dramatische Geschichte von Flucht, Vertreibung, Gewalt und betrogener Sehnsucht.“
Vielfältiges Verquicken
Dieser Krimi erinnert daran, dass es lange vor afrikanischen, arabischen, asiatischen Fluchtbewegungen die in Lateinamerika gab und es sie auch noch gibt: Guerilla, Drogen, Korruption. Doch auch andere Rohstoffe sind im Spiel, und darauf stößt die Kommissarin früh im Roman. Wie sie schließlich Zusammenhänge herstellt, nach und nach Hintergründe aufdeckt und schließlich die Fälle löst, durchaus am Rande des Legalen, baut Spannung auf und hält sie, bis ans Ende. Und die Moral …? Es gibt eine Art happy end(ing) auch im Thriller … Interessante Ideen, entwickelt auf leider sehr realistischer Fakten-Basis. HPR

Hanspeter Reiter