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Die neue Völkerwanderung

Autor Asfa-Wossen Asserate
Verlag Propyläen
ISBN 978-3-549-07478-7

„Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten“, so im Untertitel die These des Großneffen des letzten äthiopischen Kaisers, seit Jahrzehnten in Deutschland leben und arbeitend. Denn „Afrikas Zukunft verlässt den Kontinent“, so die Headline des Rücktitels:
Die drohende Entwicklung
Die aktuelle Flüchtlingskrise ist vor allem den Ereignissen im Nahen Osten geschuldet. Dabei gerät eine langfristig viel bedrohlichere Entwicklung aus dem Blick: die Völkerwanderung Zehntausender Afrikaner nach Europa. Prinz Asfa-Wossen Asserate, einer der besten Kenner des afrikanischen Kontinents, beschreibt die Ursachen dieser Massenflucht und appelliert an die europäischen Staaten, ihre Afrikapolitik grundlegend zu ändern. Andernfalls werden es bald nicht Tausende, sondern Millionen von Flüchtlingen sein, werde diese größte Herausforderung Europas im 21. Jahrhundert in einer Katastrophe enden – für Afrika und Europa.“
Postkoloniale Politik?!
Denn nach wie vor ist das Verhalten gerade europäischer Staaten beschämend – und inzwischen hat sich China bestens positioniert: „Als langjähriger Afrika-Berater deutscher Unternehmen kennt Prinz Asserate die Missstände genau. Durch westliche Handelsbarrieren und Agrarprotektionen verliert Afrika jährlich das Doppelte dessen, was es an Entwicklungshilfe erhält. Zudem werden Gewaltherrscher hofiert. Gerade diejenigen, die der Kontinent für seine Entwicklung dringend braucht, kehren ihrer Heimat den Rücken und verschlimmern so die Situation vor Ort. Europa, so Asserate, muss Afrika als Partner behandeln und gezielt diejenigen Staaten unterstützen, die demokratische Strukturen aufbauen und in ihre Jugend investieren. Nur so kann es gelingen, den fluchtbereiten Afrikanern eine menschenwürdige Zukunft auf ihrem Kontinent zu ermöglichen.“
Wie kann es weiter gehen?
Dafür hat der Autor konkrete Vorschläge, durchaus aus doppelter Perspektive: Zwar der Heimat verbunden, lebt er seit Jahrzehnten in Deutschland und hat hier auch studiert. Aufgrund seines Umgangs mit der deutschen Sprache ist er übrigens für den Preis der „Sprachwelt“ 2016 nominiert worden … HPR

Hanspeter Reiter