Alexej Jawlensky
Autor | Roman Zieglgänsberger |
Verlag | Wienand |
ISBN | 978-3-86832-286-6 |
„Wienands Kleine Reihe der Künstlerbiografien“ präsentiert diesen wirkmächtigen Maler der „Blauen Reiter“ zugleich als Werkschau mit erfreulich vielen Abbildungen, auch „verwandter“ Künstler.
Werk & Künstler in der Zeit
Dabei erschließt sich dem Leser (und Betrachter!) sehr schön das Lebens- und Wirkens-Umfeld wie auch die Entwicklung mit Einflüssen: „München zur Jahrhundertwende: Das Who-is-who des deutschen Expressionismus versammelt sich in der Kunstmetropole der Stunde, unter ihnen der junge Alexej von Jawlensky (1864-1941). Zwei Jahrzehnte verbringt er in der Isarstadt, hier reift er zu einem Künstler von Weltrang, dessen Landschaften, Stillleben und Bildnisse heute zu den Hauptwerken der Klassischen Moderne zählen. In Tschork im Gouvernement Twer geboren, siedelt er 1896 gemeinsam mit der Malerin Marianne von Werefkin, die ihn unentwegt fördert und unterstützt, nach München über und lernt unter anderem die Avantgardekünstler Wassily Kandinsky, Franz Marc und Gabriele Münter kennen. Im Austausch mit den anderen findet Jawlensky zu sich selbst und seiner bis heute einzigartig farbgewaltigen Malerei.“ Bis hin zum Seriellen …
Leben – und leben lassen …
Deutlich wird auch, wie der Künstler sich seiner Musen bediente, sein Leben zu gestalten. Zeitweise in einer (interpretierten) Menage à trois, Helene Nesnakomoff (Bedienstete von Marianne von Werefkin) inklusive, spätere Mutter seine Sohnes und auch Ehefrau, gab es schließlich nach diversen Umzügen (via Zürich gen Deutschland) in seiner „letzten Heimat“ weitere Gönnerinnen. Was auch erforderlich war: Zum Einen entfielen nach der russischen Revolution die Renten-Bezüge, die ihn (wie auch Werefkin) über lange Jahre über Wasser gehalten hatten. Zum Anderen ging es ihm gesundheitlich immer schlechter: Arthritis erschwerte das Malen immer mehr … Ein kompakter, übersichtlicher und zugleich umfassender Einblick in Leben & Wirken eines großen Malers um die vorige Jahrhundertwende und weit ins 20. Jahrhundert hinein. HPR