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Kopfjagd

Autor Peter Gallert/Jörg Reiter
Verlag emons
ISBN 978-3-95451-940-8

„Karg. Grausam. Brillant“: So verkauft sich der Roman „selbst“, via Headline auf der Rückseite. Tja, ein Thriller … Aber Achtung: Es geht nicht um Kopfgeld-Jäger …

Mal eine andere Perspektive
Wer an polizeiliche (oder geheimdienstliche) Ermittler gewöhnt ist oder auch an „private eyes“, wird sich über die etwas andere Perspektive freuen: „Heiko Brandt war Ethnologe, bis ihn während einer Feldforschung ein traumatisches Ereignis aus der wissenschaftlichen Bahn warf. Jetzt ist er Hauptkommissar und Leiter des Sonderdezernats für Tötungsdelikte mit fremdkulturellem Hintergrund beim Berliner LKA. Dort führt ihn die enthauptete Leiche eines arabischen Geschäftsmanns mitten hinein in eine Verschwörung um illegalen Waffenhandel – und auf die Spur eines Täters, dessen Rachedurst noch nicht gestillt ist.“

Herzlich willkommen?
Eher weniger, die Kollegen lehnen den Eigenbrötler eher ab, sein vorheriger Partner ist glücklich, ihm entkommen und auf eine andere Stelle versetzt worden zu sein. Und die neue Partnerin kommt auch rasch ins Grübeln, ob sie sich freuen soll, über diesen neuen Job. Brandt dagegen fährt seinen Stiefel, bei allen Selbstzweifeln und manchmal (gar häufiger …) gegen alle Regeln. Letztlich mit Erfolg, wenn auch mit einer Menge Schrammen…

Vom Ethnologen über Ethnologen
Der eine des Autoren-Duos hat Ethnologie studiert, der andere Germanistik, beide sind als Drehbuch-Autoren unterwegs – und haben sich nun zusammen an einen Thriller gewagt: Bestens gelungen! Ein wenig Augen zwinkernd könnte dieser Roman gar als Feldstudie gelten, in heimischen Landen. Wobei auf jeden Fall viel Interkulturelles mitspielt: Immigranten in fremden Landen, mit religiös-kulturellen Fallen. So gesehen gar ein „Lehrbuch“ für Trainer, Berater, Coaches, die zum Thema Kommunikation unterwegs sind, resp.: Interkulturelle Beziehungen … Leser wird stark hinein gezogen ins Geschehen, weil die Autoren die handelnden Figuren plastisch in Denken, Fühlen und Tun nahebringt. HPR

Hanspeter Reiter