Skip to main content

Moorbruch

Autor Peter May
Verlag Zsolnay
ISBN 978-3-552-05817-0

Der kurze Titel nimmt den Leser gleich mit ins zentrale Momentum: Der Moorbruch gleich zu Anfang ist der Auslöser …

Durchaus unterhaltsam
Thriller kann spannend sein und dennoch interessant: Der Autor bringt dem Leser die Charaktere nahe, und zwar mehr als die meist üblichen beiden Gegenspieler „Gut-Böse“. Interessant zudem das starke Miterleben von Landschaft, Natur und Klima, weit mehr als Lokalkolorit. Und worum geht´s im Kern? „Siebzehn Jahre sind vergangen, seit Roddy Mackenzie, Leader der Band Amran, mit seinem Flugzeug verunglückte und verschollen blieb. Ein halbes Leben später ist Fin Macleod, früher Roadie der Band, zurück auf der Hebrideninsel Lewis. Im Auftrag eines Gutsbesitzers bekämpft er Wilderer. Doch der Erste, den Fin zur Strecke bringen soll, ist ausgerechnet sein alter Freund Whistler. Die beiden werden Zeugen eines Moorbruchs, der das Wrack von Roddys Flugzeug zu Tage befördert. Fin erkennt an Whistlers Reaktion sofort, dass etwas nicht stimmt. Dabei ahnt er noch nicht, dass es gar nicht Roddys Leiche ist, die sie gefunden haben …“

Zuviel verraten?
Mitnichten, denn dann hätte der Verlag den Spoiler gleich selbst eingebaut, in den Klappentext: Leser kriegt rasch mit, dass da was faul ist … Schließlich ist das ja „Ein packender literarischer Krimi aus Schottland“, nicht einfach ein Krimi! Und so liegt die Spannung darin, nach und nach mit Fin Macleod aufzudröseln, welche Beziehungslinien seinerzeit existierten und was das für die Jetzt-Zeit bedeutet. Und was schließlich als Plot heraus kommt, ist wie jenseits dem, was Leser sich vorstellen möchte: Lassen Sie sich überraschen! Mit einem happy-ending sollten Sie allerdings weniger rechnen … Dafür mit einer geradezu körperlichen Erfahrung, wie die Überschrift des Rücktitels droht. Keine Bange, gemeint ist, dass Leser „förmlich die windigen Klippen und das Moor der Hebriden“ spürt, sich fast versetzt fühlt in eine besondere Gegend. Dafür übrigens wäre auch ein Blick auf den (das) Blog von Stephan Goldmann geeignet, siehe MyHighlands.de. HPR

Hanspeter Reiter