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Der letzte Pfeil

Autor Frank Schlösser
Verlag emons
ISBN 978-3-95451-775-6

„Ich habe Ötzi getötet“ steht als Aussage auf dem Rücktitel. Was gleich klarstellt, der Autor hat um die berühmte Mumie aus dem Ötztal seine ganz eigene Geschichte gestrickt, Augen zwinkernd und fein recherchiert.

Heute vor 5.000 Jahren…
Leser wird in eine frühere Zeit versetzt, die lt. Analyse Lebenszeit von Ötzi: „Am Pass zum Ötztal liegt ein Mann, erschossen mit einem Pfeil. Jetzt erzählt der Mörder seine Geschichte. Als die Sippe aus dem Tal einen Mann vor den Wölfen rettet, ahnt niemand, welches gefährliche Wissen er mit sich bringt. Der Fremde kennt das Geheimnis des ‚Sonnensteins‘, aus dem er Schmuck, Werkzeuge und vor allem Waffen herstellen kann. Der Sonnenstein verändert nicht nur das Leben der Sippe mehr, als sie sich je hätte vorstellen können, sondern macht auch Feinde auf sie aufmerksam, die nach den neuen Waffen gieren.“ Was einen deutlichen Wandel in Verhalten und Denken zur Folge hat, binnen kürzester Zeit …

Die Idee
Leben und Handeln in grauer Vorzeit, Religion und Gesellschaft in kleinen Gruppen, besondere Rollen von Schamanen und Alten: Der Autor hat geschickt Bekanntes über jene Zeiten mit leicht fantastischen Ideen verwoben. Die Hauptperson ist ein Jäger mit Führungsanspruch, der dennoch letztlich weitest gehend alleine handeln muss, als ihm endlich klar wird, wie sehr dieser Fremde ihn und seine Gruppe wie auch jene im näheren und ferneren Umfeld manipuliert: Ein antiker Waffenhändler ist das im Grunde genommen!

Die Geschichte
…ist exzellent getextet, nämlich in einfacher Denke und Sprache, wie sie sich für „damals“ vorstellen lässt, in einer Gedankenwelt weit vor unserer Zeit. Sehr konkret und dennoch voller Intelligenz. Und passend zu dem, was die Archäologen anhand von Zustand, Verletzungen und Kleidung plus Waffen analysiert haben, in langjähriger Arbeit: Immerhin ist dieser „Sensations-Fund“ auch schon wieder mehr als ¼ Jahrhundert her – 1991 war´s. Insofern war dieser „Vorzeit-Krimi“ einfach fällig. Sollten Sie sich gönnen … HPR

Hanspeter Reiter