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Junk Town

Autor Matthias Oden
Verlag Heyne
ISBN 978-3-453-31821-2

„Rausch ist Gesetz – Abstinenz ist Hochverrat“ … Hier wirft LeserIn einen Blick in eine jener potenziellen Zukünfte, die als Dystopie daher kommt.

Für manche erstrebenswert?
Oh je, das sind ja Aussichten … „Diese Zukunft ist ein Schlaraffenland: Konsum ist Pflicht, Rauschmittel werden vom Staat verabreicht, und Beamte achten darauf, dass ja keine Langeweile aufkommt. Die Wirklichkeit in »Junktown«, wie die Hauptstadt nur noch genannt wird, sieht anders aus. Eine eiserne Diktatur hält die Menschen im kollektiven Drogenwahn, dem sich niemand entziehen darf, und Biotech-Maschinen beherrschen den Alltag. Als Solomon Cain, Inspektor der Geheimen Maschinenpolizei, zum Tatort eines Mordes gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass dieser Fall ihn in die Abgründe von Junktown und an die Grenzen seines Gewissens führen wird. Denn was bleibt vom Menschen, wenn der Tod nur der letzte große Kick ist?“

Fantasy, SciFi, Dark?
Hmm, welchem Genre dieser Thriller zuzurechnen ist, lässt sich schwer entscheiden … Ein wenig Anklang an dunkle Zeiten in der BRD der 1970-er und 1980-er Jahre scheint gewollt, ist das doch ein deutscher Autor. Abkürzungen wie AAF für eine Terrorgruppe (Ziel: Geldbeschaffung …) lässt das durchaus vermuten. Offenbar gut recherchiert, wie die medizinisch-pharmakologischen Erklärungen vermuten lassen. Gesellschaftskritik kommt ins Spiel, wenn Cain die wahren Gründe dafür erkennt, dass ein neu entwickeltes Gegenmittel zur Haupt-Droge offenbar verhindert werden soll. Denn da steckt unvermutet eine völlig andere Gruppe dahinter als man denken könnte … Spannend und nachdenklich machend. HPR

Hanspeter Reiter