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Der Roman des Freiherrn von Vieren

Autor Chamisso/Hoffmann/Fouqué/Salice
Verlag Ripperger & Kremers
ISBN 978-3-943999-89-1

Fantasy-Literatur aus Klassik-Zeiten
„Von Zwillingen, Drillingen und Doppelgängern oder Die schöne Verwirrung der Fantasie“ titelt der Herausgeber Markus Bernauer sein Nachwort, das quasi die Interpretation der gesammelten Texte bietet. Hervor gegangen aus einer Art (würde man heute vielleicht sagen) Stammtisch-Idee vierer Autoren, die sich als „Seraphinen-Orden“ trafen, zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Und auf diese Idee kamen, die heutzutage höchst zeitgemäß wäre: Einen Roman zusammen zu schreiben, wie heute bereits diverse Texte in Zusammenarbeit vieler Autoren entstehen – siehe: Leser-Beteiligung …

Das ist das Ergebnis der „Fantastischen Vier“
Aus dieser Grundidee entstanden verschiedene Texte, teils nur als Fragment überliefert, teils verschollen: „»Der eine gab als Samenkorn, aus dem alles hervorschießen und hervorblühen sollte, den Sturz eines Dachdeckers vom Turme herab an, der den Hals bricht. In demselben Augenblick gebärt seine Frau vor Schreck drei Knaben. Das Schicksal dieser Drillinge, sich in Wuchs, Stellung, Gesicht u.s.w. völlig gleich, sollte im Roman verhandelt werden.« E.T.A. Hoffmann.Der »Roman des Freiherrn von Vieren« ist das Gemeinschaftswerk einer Dichtergruppe um E.T.A. Hoffmann, Adelbert von Chamisso, Karl Wilhelm Salice-Contessa und Friedrich de la Motte Fouqué. 1815 begonnen und Fragment geblieben, erzählt dieses amüsant-romantische Experiment die Geschichte des Malers Georg Haberland, der wie seine beiden Doppelgänger auf der Suche nach der idealen Mädchengestalt ist.

… und Fortsetzung folgte!
„Ein paar Jahre später veröffentlichte E.T.A. Hoffmann [siehe obiges Zitat] das von ihm zurückgezogene fünfte Kapitel des Viererromans als umgearbeitete eigenständige Erzählung »Die Doppeltgänger« und Karl Wilhelm Salice-Contessa seine Erzählung »Das Bild der Mutter«, die beide hier in ihrer ursprünglichen Fassung mit abgedruckt werden. Das Buch versammelt damit die Zeugnisse des Seraphinenordens, der nach seiner Neugründung 1818 als Serapions-Brüderschaft weltberühmt wurde.“ Vergnügliches Machwerk also, das offenbar mindestens zweien der vier so viel bedeutete, dass sie mehr daraus machten. Interessant im Vergleich … HPR

Hanspeter Reiter