Jack Engles Leben und Abenteuer

Frisch aufgefunden
Der amüsant zu lesende Roman, in dem der Ich-Erzähler mit dem Protagonisten identisch ist, erschien erstmalig 1852 in der New Yorker Zeitung „Sunday Dispatch“ ohne Autorennamen. Erst 165 Jahre nach der Publikation konnte die Autorenschaft zugeordnet werden.

Das ist die Geschichte …
Wenn auch der Klappentext eine Art Sozialdrama suggeriert, liest sich die Geschichte eher wie eine Komödie mit abenteuerlichen Episoden, heiter formulierten Lebensweisheiten und einem Happy End. Auch das Leiden des Waisenjungen Jack Engles ist jeweils kurzweilig, weil er viel Glück hat; denn er begegnet Menschen, die ihm ermöglichen, sich zu bilden und einen ehrenwerten Beruf zu erlernen, der ihm zwar wenig gefällt, ihm indes weitere erfreuliche Entwicklungen in seinem Leben eröffnet.

Ab-Bild der Zeit
Die Geschichte gewährt vielerlei Einblicke in die historischen und vor allem sozialökonomischen und gesellschaftlichen Usancen im New York Mitte des 19. Jahrhunderts, konturiert in der Figurenkonstellation sowie in knappen Skizzen sozialer Schichten.

Literaturgeschichtlich
In ihrem Entstehen als Kolportage-Roman wie auch in der Struktur der Geschichte (Auf und Ab rund um den Helden, abenteuerliche Phasen, Charakter-Beschreibung …) ähnelt dieser Roman etwa Karl Mays Helden-Epen, wenn ein Vergleich auch kaum anzustreben ist. – Gespannt sein darf der interessierte Leser auch auf die beiden anderen Übersetzungen, die angekündigt bzw. auch schon erschienen sind …

Hanspeter Reiter, www.dialogprofi.de

Hanspeter Reiter