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Gedanken zum Copyright-Vergewaltigungs-Gesetz

Vor dem Hintergrund, dass ich mir (altersmäßig) den Luxus des Ruhestands leiste, mögen meine Gedanken zum Copyright-Vergewaltigungs-Gesetz ein wenig soziologisch und philosophisch ausfallen.
Es war meine und die folgende Generation, die zum Ende des letzten Jahrhunderts das Portal für Übergriffigkeiten an fremdem Eigentum öffneten, und seither haben manche den Eindruck, dass unser politisch verordnetes Bildungssystem erfolgreich das untere Mittelmaß etabliert und jede Art von besonderer Leistung entwertet. Die junge Generation hat deshalb andere Maßstäbe für eigenen Verdienst, eigene Anstrengung und rechtmäßiges Verhalten. – Sie hat es nie anders gelernt.

Quelle: Vecteezy

Selbst GABAL richtet sich – berechtigterweise – ganz auf die technologische Zukunft aus. Nun über den Preis zu jammern, den diese Allverfügbarkeit im Netz mit sich bringt, ist inkonsequent. Es wird eine Herausforderung für alle Selbst-Denkenden und notwendigerweise -Publizierenden werden, den Mehrwert, sprich ihr Einkommen, aus der ersten Veröffentlichung zu ziehen – und in der erheblich verkürzten Halbwertszeit bereits ein noch besseres Produkt herauszugeben – und weil der (gute) Name verpflichtet, immer wieder eine authentische Neuerung parat zu haben.

– – Das Tröstliche für manche/n: Es wird nicht mehr erwartet, Dinge zu Ende zu denken und Pläne ausreifen zu lassen, dazu ist die technologische Zukunft zu schnelllebig.

Ich selbst habe bereits Erfahrungen mit der neuen Denke: (1) Seit Jahren gab ich meinen Teilnehmenden aus Kostengründen einen passwortgeschützten Link zum Download/selbst Ausdrucken meines pdf-Handbuchs (ca. 140 S.). Mehrmals wurde ich jetzt schon kontaktiert, weil meine Dateien irgendwo im Internet gefunden wurden. – Also auch eine Art von Akquise?!

(2) Ich habe ein Buch übersetzt (ca. 600 S.) und passagenweise kostenlos auf meinen Blog gestellt. Durch Zufall erfuhr ich, dass jemand auf seinem eigenen YouTube-Kanal bereits 16 Folgen vorgelesen und als Audio-Datei veröffentlicht hatte, korrekt versehen mit meinem Namen als Quelle UND sofort dahinter ein Spendenaufruf mit Angabe eines, nämlich seines(!) Kontos. Der Shit-Storm nach meiner deutlichen Untersagung betraf übrigens nicht dieses kriminelle Vorgehen, sondern mich als Hartherzige, die kein Herz für die armen Blinden und Sehbehinderten hat.

Vielleicht etwas, das noch nicht alle wissen: Es gibt (noch?) die rechtliche Möglichkeit, bei YouTube eine Beschwerde gegen eine Copyrightsverletzung mit entsprechenden Beweisen einzulegen, dazu muss man bis ganz, ganz weit nach unten scrollen. Wenn die betreffende Person mehrmals begründet beschuldigt wurde, schließt YouTube den Kanal. Es ist also auch immer wichtig, in die Öffentlichkeit zu gehen.
Ich denke, unsere jungen Kolleginnen und Kollegen sehen das alles viel relaxter, weil sie in diesen allseits verfügbaren Räumen und einer ganz anderen Vorstellung von ‚Offenheit‘ aufgewachsen sind.

Mit freundlichen Grüßen
Karla Engemann

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