Skip to main content

Die Spiele und die Menschen

Autor Roger Caillois
Verlag Matthes & Seitz
ISBN 978-3-95757-339-1

„Maske und Rausch“ ist (neu und wieder) erschienen in der Verlagsreihe „Batterien“ – und ist doch ein sehr klassisches Buch mit frisch aufgeschnitten und je Block verschoben erscheinenden Seiten, das sei Augen zwinkernd angemerkt … 1986 erstmals auf Deutsch veröffentlicht, nun wieder greifbar:

Darum geht es bei Spielen
So modern wie damals: Warum spielt Mensch eigentlich – und was sind Spiele konkret? „›Agon‹, ›alea‹, ›mimicry‹, ›ilinx‹ – keiner, der sich heute mit dem Thema Spiel auseinandersetzt, kommt an Caillois’ Klassifikation des Spiels vorbei. Die von ihm in diesem Buch geprägten und entwickelten Begriffe sind ein unversales Schema, mit dem sich alle Arten des Spiels (also des Menschlichen schlechthin) erfassen lassen: von den Spielen archaischer Kulturen bis hin zu den heutigen Computerspielen. So verwundert es nicht, dass Die Spiele und die Menschen die folgenreichste kultursoziologische Arbeit Roger Caillois‘ ist. Viele Jahre vergriffen, erscheint sie nun in einer vollständig durchgesehenen Übersetzung mit einem Nachwort von Peter Geble, in dem er diesen grundlegenden Text von Neuem fruchtbar macht und dabei die weithin übersehene »erweiterte Theorie der Spiele« ins Zentrum stellt, durch die es Caillois gelingt, eine Theorie für den Übergang von den primitiven zu den modernen Gesellschaften vorzulegen.“ Und für alle Praxis ist eine gelungene Theorie immer eine exzellente Grundlage!

Spiele: Wettbewerb?!
Hier sei der Autor konkret zitiert, mit einer Art Zusammenfassung (auf dem Rücktitel des Schutzumschlags): „Das Spiel ist eine harte Schule. Es verpflichtet den Spieler dazu, für den Sieg alles in die Waagschale zu werfen und dennoch Distanz zu wahren. Was gewonnen wird, kann, ja muss wieder verloren werden. Die Art, wie man siegt, ist wichtiger als der Sieg selbst und in jedem Fall wichtiger als der Einsatz. Das Scheitern als einfache Widrigkeit zu akzeptieren, den Sieg ohne Überschwang und Eitelkeit anzunehmen, ist das Gesetz des Spiels.“ Was manche noch als Erwachsene vermissen lassen … „Wer die Wirklichkeit als Spiel ansieht, wer dieser hohen Gesinnung, die den Geiz, die Gier und den Hass in die Schranken weist, zur Geltung verhilft, bereichert das Werk der Zivilisation.“ Da stimmt vieles mit Erkenntnissen moderner Hirnforschung überein, die erst gut ein Jahrzehnt nach Erst-Erscheinen nutzbar wurde – durch Bild gebende Verfahren …

Spiele und Weiterbildung
Sich als Weiterbildner jeglicher Couleur mit diesem Thema zu befassen liegt schlicht nah, für Trainer-Coaches-Berater: Aktivierende Lehr- und Lern-Methoden sind im Fokus, weit über GABAL e.V. hinaus! Bis hin zu digitalen Methoden, schließlich: Serious Games. Und so findet Leser hier auch zentrale Aussagen zum Wettbewerbs-Verhalten, siehe oben, womit wir bei Führung sind, bei Team, bei Feedback, bei Entwicklung (OE plus PE) … Lassen Sie sich darauf ein! HPR

Hanspeter Reiter