Skip to main content

Vergessene Seelen

Autor Frank Goldammer
Verlag dtv Premium
ISBN 978-3-423-26201-9

„Max Heller, Band 3 Der dritte Fall für Max Heller – und sein ganz persönlicher Alptraum“ zielt mit dem Rücktitel auf dessen Flashbacks, noch aus seiner Soldatenzeit im Ersten Weltkrieg, drei Jahrzehnte davor. Und einen weiteren ins Jahr 1922, der mit ihm und seiner Frau zu tun hat…

Üble Machenschaften in Nachkriegs-„Ostzone“
Mit ihm seiner Frau, glücklich verheiratet, ein Sohn in den Westen gegangen, um dort zu studieren – ein weiterer sehr Sowjet-konform, quasi konträr zum Vater im Geheimdienst: „Dresden 1948: Ein heißer Sommer, drei Jahre nach Kriegsende. Die große Währungsreform stürzt das besetzte und aufgeteilte Nachkriegsdeutschland in eine Krise. Inmitten der mühsamen Wiederaufbauarbeiten bekommt es Oberkommissar Max Heller mit dem Fall eines 14-jährigen Jungen zu tun, dessen Todesursache völlig unklar ist. War es ein Unfall, Mord oder sogar Selbstmord? Heller stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Wand des Schweigens und wird dabei mit seinem ganz persönlichen Albtraum konfrontiert, den er längst vergessen geglaubt hatte.“ Auch was die Pflegetochter angeht, ein weiteres kriegsverschrecktes Kind, das sein Trauma in liebevoller Umgebung langsam zu vergessen scheint – doch dürfen sie Anni „behalten“?

Historisch exzellent
… recherchiert ist die Geschichte offenbar: Der Autor zieht seine Leser in die Story hinein, bannt sie regelrecht. Sei es mit wiederkehrenden Parallelen von Nazi- und nunmehr SED-Herrschaft oder den posttraumatischen Belastungsstörungen, die Kriegsheimkehrern nun wahrlich nachvollziehbar mit sich schleppen. Wie sehr wenige Jahre nach Kriegsende Nazitum noch nachwirkt, wird überdeutlich – im ideologischen Mehrkampf erst recht, sei es West- und Ost-Deutschland oder West (USA!) und Ost (SU!) im Globalen. Informativ auch durch objektives Diskutieren, sei es Personen untereinander, sei es primär Heller in seinen Gedanken … HPR

Hanspeter Reiter