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Fake

Autor James Rayburn
Verlag Tropen
ISBN 978-3-608-50349-4

Was würdest du riskieren, um die Welt zu retten?“. Eine Frage, die sich mehrere Personen stellen – sich bzw. anderen, in diesem Thriller … Hardcore, dennoch handlungsstark.

Story-telling?!
Dass Fake News vonseiten Präsident resp. Regierung resp. Geheimdiensten in den USA auch vor Trump eine Rolle gespielt haben, wissen wir ja nun seit dem Narrativ rund um angebliche „Massenvernichtungswaffen“, die Sadam Hussein angedichtet wurden … Doch eine Story besonderer Art lassen sich einige Kräfte in diesem Thriller einfallen: „Während im Nahen Osten Friedensverhandlungen laufen, wird in Syrien ein hochrangiger IS-Kämpfer per Drohnenangriff ausgeschaltet. Als bekannt wird, dass auch die ISGeisel Catherine Finch zu den Opfern des Anschlags gehört, beginnt für die US-Regierung ein Wettlauf gegen die Zeit. Für eine geheime Vertuschungsaktion wird CIA-Agent Pete Town zurück ins Agentengeschäft beordert. Sein Auftrag: Catherine Finch in den Medien so lange am Leben zu erhalten, bis die Friedensverhandlungen abgeschlossen sind. Ein nahezu unmögliches Unterfangen. Doch das ist nicht sein einziges Problem. Berüchtigte Warlords, die vom Krieg in Syrien profitieren, wollen Catherine Finch tot sehen. Und Town steht ihnen dabei im Weg …“ Und so gerät er ins Visier eines besonders skrupellosen Feindes: Es sind diverse Parteien „im Boot“, wie sich zeigt.

Narrative erzeugen, Empfänger der Botschaft zu narren …
Was es naturgemäß kaum einfacher macht, zwischen den verschiedenen Varianten von „sie lebt – sie lebt nicht (mehr)“ hin und her zu tanzen. Noch dazu als Analphabet in den Sozialen Medien (S. 64) – und mit einem Double, die selbst anfängt, am Narrativ zu basteln. Schließlich hat die zu ersetzende Person mal Kreatives Schreiben studiert, um Schriftstellerin zu werden (S. 142) … Um derlei zu (er)schaffen, braucht es Analyse für die Synthese, die der Agent bestens hinkriegt (S. 226) – denn Text-Versatzstücke mögen da schon helfen, wie Texter (ich!) nur zu gut weiß. Zum Muster des Thrillers gehört natürlich auch das Beziehungs-Geflecht zwischen Town und seiner Frau, die selbst kreativ tätig ist, als Fotografin (S. 330). Spannend, lehrreich – und in Comic-Sprache: Schluck! HPR

Hanspeter Reiter