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ManagementMaster

Autor Sven Lüngen/Joerg Schneider
Verlag Haufe
ISBN 978-3-648-10894-9

„Erfolgsfaktoren für gelingende Führung“ hat das Autoren-Duo aus ihrer langjährigen Praxis extrahiert und in eine strukturierte und gut nachvollziehbare Form gegossen. „Mit Selbst-Checks“ zu jedem Faktor, ergänzbar mit Online-Materialien.

Content für gelingende Führung
Führungskräften etwas an die Hand zu geben plus für Hirn und Herz zu liefern, das definieren die Autoren als ihr Ziel. Apropos: Natürlich geht es auch darum, Ziele zu erarbeiten und diese zu verfolgen. Denn „Das Buch liefert fundiertes Managementwissen und konkrete Werkzeuge für den Führungserfolg – in einer klaren und nachvollziehbaren Gesamtlogik, mit der Beschränkung auf das Wesentliche. Sie erfahren Schritt für Schritt, wie Sie Management situativ ausgestalten, damit es in komplexen Herausforderungen zu gelingender Führung wird. Um damit dies zu schaffen: Verantwortung übernehmen und den Führungsalltag kompetent meistern * Organisationen gesund und leistungsfähig gestalten * Herausfoderung »Zusammenspiel« annehmen * Krisen bewältigen und Entwicklung fördern.

Das System
Mithilfe eines mehrschrittigen Modells führen Lüngen/Schneider ihre Leser an die Materie heran: Vier Management-Aufgaben sind zu erfüllen, in sechs Management-Funktionen, auf vier Management-Arenen. Dies insgesamt immer vor Augen zu haben, hilft die kurze Darstellung auf der hinteren Klappe. Kurz gefasst also: Aufgaben = Informieren – Reflektieren – Entscheiden – Umsetzen. Klar, werden Sie sagen, altbekannt. Doch die Autoren verstärken affirmativ, wie sehr jede einzelne Aufgabe geradezu danach „lechzt“, erfüllt zu werden, so Führungskraft erfolgreich sein möchte – und dass die Abfolge (im Kleinen wie auch als großes Ganzes) tatsächlich die aufgeführte zu sein hat. Das u.a. mit einem durchgängigen Beispiel einer fiktiven, klar definierten Führungsperson, die in 10 Schritten gecoacht wird – und sich in diesem Prozess verdeutlicht, wieso und wie sie dorthin kommt, gelingend zu führen. Ach ja, eben das WARUM arbeiten die Autoren klar heraus, das häufig vergessen wird, neben dem WAS und WIE.

Und weiter geht es
… beim Anwenden bei den Funktionen: Identität (Glauben, Sein, Haben: Tun) – Nutzen (Kundengruppen-Forschung) – Lernen (aha, Weiterbildung!! – Lernen Einzelner, im Team und ganzer Organisationen: „Lern-Gemeinschaft“) – Erneuerung (Seismograph, Trichter für Potenziale, Brutkasten, Passung)– Unterstützung – Orientierung (Verteilung der Ressourcen Geld, Zeit, Aufmerksamkeit). Das WWW-Prinzip poppt dabei immer wieder auf (und kann als Plakat runter geladen werden) : Wünschenswert – Wichtig – Wesentlich. Mag an Eisenhower-Prinzip erinnern oder ähnliche Selbstmanagement-Systeme, tatsächlich kann dies als Kontroll-Frage zu jeder Zeit helfen, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren statt sich zu verzetteln. Immer daran denkend, dass wir uns in einer KID-Welt bewegen: komplex, intransparent, dynamisch. Was mir tatsächlich fokussierend scheint gegenüber der sonst gerne zitierte VUKA-Situation (volatil – ungewiss – komplex – ambivalent). Zu vereinfachen, ist ein wichtiger Anspruch von Lünger/Schneider, mit möglichst wenigen Anglizismen und Floskeln generell auszukommen, dennoch auf den Punkt zu bringen, auch mit leicht merkbaren Akronymen. Und häufig mit Bezug zu Beispielen aus der Gesundheits-Branche (etwa Alten- und Krankenpflege), durchaus zeitgemäß und gut nachvollziehbar. Das alles führt dann zu den Arenen, für die es ebenfalls eine fest gelegte Abfolge gibt: Eigene Stärken und Potenziale „von mir“ und „von uns“ plus Stärken und Potenziale der Zusammenarbeit „intern“ und „mit anderen“. Das Fundament des ManagementMasters ist gebildet aus einem weiten Fundus, den die beiden abschließend darstellen: Welche Quellen sind wie verarbeitet (S. 315ff.)? Auch das findet sich (leider) eher selten, bietet es doch eine mehrfache Chance: Zu wissen, dass viel mehr „Grips“ beteiligt war als „nur“ jener zweier Menschen macht´s glaubwürdiger – und wer will, kann beim einen oder anderen Aspekt in die Tiefe gehen. So oder so, laufend zum Anwenden angeregt, wird Leser Bestes daraus machen können: Führen! HPR

Hanspeter Reiter