Skip to main content

Hippie

Autor Paulo Coelho
Verlag Diogenes
ISBN 978-3-257-07049-1

„Wer die Welt verstehen will, muss mit eigenen Augen sehen lernen“ leitet der Rücktitel-Text passend ein. Hier in einer Zeit, in der es um Transzentendales ging, auch jedenfalls. Zu gewinnen mithilfe von Drogen diverser Art, auch jedenfalls. Und das am besten wo? In Amsterdam, auch jedenfalls …

Drogen, Sex und Rock’n Roll
… haben den Autor jedenfalls tatsächlich beschäftigt, verbunden mit einer (tatsächlich!) Art Liebesgeschichte zu einem Mädel, getroffen eben in – Amsterdam. Aus der brasilianischen Heimat dort angekommen, ist das sein Ziel: „Denn nur ein gelebter Traum hat die Kraft, alle Grenzen zu überwinden.“ Darüber handelt dieser Rückblick des bekannten Autors in seine Jugendzeit, in der er auch davon träumte, Autor zu werden. Doch da waren andere Träume davor: „Als der rebellische junge Paulo aus Brasilien und die Holländerin Karla sich in Amsterdam begegnen, trifft sie die Liebe wie ein Blitz. Sie beschließen, gemeinsam aufzubrechen und als Reisende auf dem Hippie-Trail Erfahrungen zu sammeln, nach eigenen Werten zu suchen und danach zu leben. Mit an Bord sind ihre Freunde Rahul, Ryan und Mirthe sowie die Musik, die damals die Welt aus den Angeln hob. Eine inspirierende Reise von Amsterdam nach Kathmandu, an Bord des ›Magic Bus‹. Geschrieben von Paulo Coelho, der uns an einem unbekannten, frühen Kapitel seines Lebens teilhaben lässt.“

Memories…
… weniger of Heidelberg oder Amsterdam, jedenfalls an die eigene Jugendzeit mögen aufkommen. Da stößt Leser im Jahr 1970 auf „Odyssee im Weltraum“, geradezu filosophisch – und heutzutage so aktuell wie kaum je zuvor (S. 62f.). Die Frage nach „nur“ Hasch oder schließlich doch Heroin (hat mich nie beschäftigt – doch „immerhin“ starb einer unserer früheren Klassen-Kameraden am „Goldenen Schuss“, wie wir beim ersten Abi-Treff nach 5 Jahren erfahren mussten – Cookie …). Viele Diskussionen, viel miteinander – und schließlich: die Trennung (S. 200ff.). Was ihn allein weiterfahren ließ… Religion (Schnurrbart inkl., S. 220ff.), das Leben an sich (oder die Kunst des Lebens?!), schließlich das Sich-einlassen auf Sufismus: Eine frühe Lebensphase, ohne Wiederkehr, wie der Epilog zeigt (S.295), bei einer späten Rückkehr nach 35 Jahren nach Amsterdam … HPR

Hanspeter Reiter