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Konstruktive Crashgedanken – Fakten, Szenarien und Wohlfühlstrategien

Bericht von den 9. Finanzgesprächen an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen

Diffuse Sorgen um einen möglichen Finanzcrash trieben wohl die meisten der Zuhörer um, die am 07. November 2019 den Weg in die Aula der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen fanden. „Konstruktive Crashgedanken – Fakten, Szenarien und Wohlfühlstrategien“ lautete der Titel der 9. Finanzgespräche, die wieder mit rund 300 Zuhörern bis auf den letzten Platz besucht waren.

Prof. Dr. Hartmut Walz © privat

Veranstaltungsinitiator Prof. Dr. Hartmut Walz vom Fachbereich Dienstleistungen und Consulting versprach konkrete Orientierung und Handlungsempfehlungen für einen möglichen Finanzcrash – und auch für den Fall, dass ein Crash nicht kommt. Denn genau das war seine Empfehlung: Walz riet den Zuhörern, sich robust aufzustellen, damit sie für jedes Szenario gewappnet sind. Ob ein Finanz-Crash nun kommt, nicht kommt oder später kommt. Ob er das Zusammenbrechen des Euro-Währungssystems zur Folge hat – oder eben nicht. Wissenschaftlich fundiert und verständlich erklärte Walz die wichtigsten Fakten und Hintergründe. Anschließend zeigte er Wohlfühlstrategien angesichts von Crash-Gefahren auf.

Für alle, die sich über den besonders großen Ring am Finger von Walz wunderten, gab es die Erklärung: Es ist ein Wunschring. Mit der passenden Geschichte dazu aus dem Off war er ein Symbol. Wenn man nämlich daran glaubt, dass dieser Ring einen (einzigen!) Wunsch beinhaltet, hebt man sich diesen Wunsch auf und überlegt sich gut, ob man die möglichen Widrigkeiten nicht auch ohne die Einlösung dieses einzigen Wunsches meistern kann. Man weiß ja nie, was noch kommt und wofür man den Wunsch wirklich benötigen würde. Und so entfaltet dieser Wunschring seine positive Wirkung, ohne sie tatsächlich je beweisen zu müssen.

Das war auch die Parallele zum Euro-Währungssystem. Kurz gesagt: Wenn alle daran glauben, dass auch mit immer mehr Schulden das Konstrukt nicht zusammenbricht, dann mag es noch lange funktionieren. Und für den Fall, dass nicht, ist man mit den Handlungsempfehlungen von Walz besser aufgestellt, als über 90 % der Deutschen.

Mit der typischen Prise Humor beleuchtete Walz fragwürdige Crash-Propheten und erläuterte auch unerfreuliche Fakten und Zusammenhänge. Er unterschied die Geldtheorie der Österreichischen Schule von der Modern Monetary Theory und erklärte auch sonst viele Fachausdrücke, denen man bei diesem Thema begegnet: Cantillon-Effekt, Fiatgeld, Zombie-Unternehmen, Jenga-Finance usw.

Eine Metapher für letzteres bot ein riesiges Jenga-Spiel auf der Bühne. Eindrucksvoll wurden dort Bauklötze von unten aus dem Turm genommen, um sie obenauf zu stapeln – und die Turmkonstruktion zwar höher, gleichzeitig aber gefährlich instabil werden zu lassen. Mit den Bankentürmen im Hinterkopf wurde so manchem im Saal mulmig.

Mit einer lockeren Fragerunde und grundlegenden Strategien und Verhaltensempfehlungen für denkbare Crash-Szenarien konnten die Zuhörer trotzdem guten Mutes die Aula verlassen: Zwar kann man sich auf ein Chaos nicht im Detail vorbereiten. Man kann sich aber robust und flexibel aufstellen, um auch einen (möglichen) Finanzcrash zu überstehen.

Eine Zuhörerin: „Ich bin Herrn Walz wirklich dankbar für seine neutralen, anschaulichen und fundierten Ausführungen, es war ein sehr gelungener Abend.“ Und ein Zuhörer, der zum wiederholten Male dabei war: „Kompliment, wie Herr Walz es geschafft hat, dieses emotional aufgeladene Thema Finanzcrash zu versachlichen.“ Und ein anderer: „Bei mir ist die Botschaft angekommen. Wir werden uns auf Veränderungen einstellen müssen. Und dafür gibt es praktikable Möglichkeiten. Mir hat der Abend sehr geholfen.“

Die Finanzgespräche an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen sind eine unabhängige neutrale Informationsreihe für die interessierte Öffentlichkeit. Sie finden zweimal jährlich unter Leitung von Professor Dr. Hartmut Walz finden statt. Walz lehrt Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Ludwigshafen; sein Spezialgebiet ist die Schnittstelle zwischen Ökonomie und Psychologie. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, so „Einfach genial entscheiden in Geld- und Finanzfragen“ sowie „Ihre Finanzen fest im Griff“, bei im HAUFE-Verlag erschienen. Zudem betreibt Walz den unabhängigen und kostenfreien Hartmut Walz Finanzblog.

Die nächsten Finanzgespräche finden am 2. April 2020 um 19.00 Uhr in der Aula der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen am Rhein statt und widmen sich dem Thema: „Ihr Geld und das Risiko – Zusammenspiel von Intuition, Ratio und Emotionen“. Anmeldungen unter: Finanzgespraeche@hwg-lu.de.

Fachkontakt:
Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen am Rhein
Fachbereich Dienstleistungen und Consulting
Prof. Dr. Hartmut Walz
E-Mail: Finanzgespraeche@hwg-lu.de
www.schließlich-ist-es-Ihr-Geld.de



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