Das Geld spricht
Autor | Ernst-Wilhelm Händler |
Verlag | Fischer |
ISBN | 978-3-10-397451-5 |
„Der Kapitalismus dringt ins Innerste der Menschen vor: Wenn mich das nicht bedrücken würde, wäre ich nicht Schriftsteller geworden.“ wird Ernst-Wilhelm Händler selbst zitiert.
Gesetze der Finanzwelt
… sind tatsächlich ein wenig andere als die Gesetze von Staat und Gesellschaft. Das haben Finanzkrisen gezeigt, zuletzt das Platzen der Internet-Blase 2000, dann die Zusammenbrüche 2008… Derlei blitzt auf, in diesem Thriller: „Ein erfolgreicher Tech-Gründer möchte 500 Millionen Dollar aus seinem Börsengang anlegen und beauftragt damit einen Frankfurter Banker. Wem soll dieser die enorme Summe anvertrauen? Dem Hedgefonds eines Mathematikers, der gemeinsam mit seinem verschwundenen Bruder hochkomplizierte Modelle entwickelt hat? Einem Selfmademan, der die Zeit anhalten möchte? Oder einer intuitiven und kapriziösen Düsseldorfer Fondsmanagerin?“ Wie sehr Emotionen eine Rolle spielen, in einem scheinbar sehr rationalen, kognitiv beeinflussten Tun, belegt das Handeln des Gründers: Er wurde seinerzeit beim Gründungs-Versuch von jener Bank links liegen gelassen, die „der Banker“ eben jetzt vertritt: Will er den auflaufen lassen, welches Spiel wird hier gespielt?!
Konkurrenz belebt das Geschäft
Dem Grundsatz jedenfalls scheint der Gründer zu folgen, beauftragt er doch drei Fonds-Manager damit, sich Gedanken zu machen – und ein Konzept zu präsentieren, zwei Männer und eine Frau, zwei Unabhängige und einen Angestellten: „Bevor die endgültige Entscheidung über die 500 Millionen fällt, bestellt der Gründer den Banker nach New York. Der Banker hofft, dort auch seine Freundin zu treffen. Er weiß nicht, ob er seine Freundin bereits verloren hat oder erst verlieren wird. Die Rede ist von Sehnsuchtsorten in den Hamptons, von junger chinesischer Kunst und von Frankfurter Tabledance-Bars. Aber vor allem von Menschen, die an die Grenzen ihrer Fähigkeiten und ihrer Gefühle gehen. Das Geld selbst erzählt. Es strotzt vor Selbstbewusstsein und fühlt sich zugleich unverstanden und gekränkt. Aber es weiß, dass »Finance« mehr mit Ideen, Träumen, Poesie und Kunst zu tun hat als mit Wirtschafts-wissenschaft. »Ich bin die erfolgreichste Sprache, die es gibt.« Das Geld“ Eingesprengselt sind Passagen, in denen es selbst zu Wort kommt, auch näher erläutert, wie was gehandhabt wird, in dieser besonderen Welt – schon mal überraschend, wohin eine halbe Milliarde fließen kann und fließen wird… Dieser Roman ist im Grunde ein Sachbuch, dessen Inhalte belletristisch erzählt sind. Weiterbildung für alle, die besser verstehen wollen, was dort alles abläuft… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de