Projekt-Moderation
Autor | Josef W. Seifert, Christian Holst |
Verlag | Gabal Verlag |
160 Seiten
ISBN: 3897494329
Preis: 15,90 Euro
Moderations-Themen sind Klassiker im GABAL-Verlag, eng verbunden mit Josef W. Seifert, dessen „Frühwerk“ Visualisieren – Präsentieren – Moderieren dort inzwischen in der 21. Auflage vorliegt (und zwischenzeitlich auch auf Englisch und Französisch erschienen ist). Mit seinem Unternehmen und der Methode „Moderatio“ bietet er heute Moderations-Trainings und –Ausbildungen mit einem wachsenden Mitarbeiter-Team. Auch der Vorstand von GABAL e.V. hat bereits mit einem davon eine effiziente und weiter führende Veranstaltungs-Moderation erlebt: Christian Holst stand uns zur Seite, als wir im Herbst 2003 dem Thema „Regionalgruppen entwickeln“ ein Wochenende gewidmet hatten. Übrigens ist ein Teil der seinerzeit vereinbarten Umsetzungs-Schritte realisiert, andere sind weiterhin in der Bearbeitung. Womit direkt beim Thema sind: In gewissem Sinne ist jede Moderation eine Art von „Projekt-Moderation“. Immer voraus gesetzt, die Teilnehmenden zielen auf Umsetzung und auf Nachhaltigkeit dessen, was besprochen wird…
So gesehen, bringt dieser neue Band wenig wirklich Neues. Interessant und hilfreich ist der Blickwinkel „Projekt“ jedoch allemal: Führt er hoffentlich viele Projektleiter (auch freie Berater und Trainer) an die Besonderheiten der Moderatio-Methode heran. Weg nämlich von ausschließlich Software-orientierter Projekt-Planung oder auch von rein Ergebnis-orientierten Vorgehensweisen und Ansätzen: „Erfolgsmessung im Projektmanagement“ ist ein anderer wesentlicher Faktor, siehe die entsprechende Rezension…
Wohl begründet ist also der Untertitel „Projekte sicher leiten – Projektteams effizient moderieren“, eben klassisch: Mit FlipCharts und PinWänden, die einzelnen Entwicklungs-Schritte (auch von Projekt-Meeting zu Projekt-Meeting!) immer an Wänden vor Augen. Auch nach den 4 Schritten des Projektzyklus´ weiter verfolgbar: Starten – Planen – Realisieren – Abschließen beinhaltet die gewohnten Zwischenschritte der Bearbeitung: Einsteigen – Sammeln – Auswählen – Bearbeiten. In den tieferen Ebenen fallen Stichworte wie Zielfindung, Projektplanungsauftrag, Team-Bildung, Regeln der Zusammenarbeit, Informationsmanagement. Dem Projektstrukturplan folgen Arbeitspakets-Beschreibung und Aufwandschätzung: Alles immer fest gehalten und visualisiert. Dies gilt entsprechend für Ablaufplanung und Meilensteine, für Risiko-Sammlung, Risiko-Bewertung und Maßnahmenplan. Einen entscheidenden „Kritischen Erfolgsfaktor“ stellen schwierige Projekt-Situationen dar: Ihnen ist ein eigenes Kapitel gewidmet, das fünfte. Wichtige Moderations-tools sind Soll-Ist-Vergleich, Meilenstein-Trend-Analyse und Zwei-Felder-Tafel; insoweit braucht´s natürlich jedenfalls Controlling!
Wenig geeignet scheint die Methode für Projekt-Teams, die einander nur virtuell treffen. Wenn auch das Übertragen der Ergebnisse auf elektronische Dateien durchaus möglich ist (Scannen usw.; siehe dazu auch tools, wie sie von Legamaster und anderen Trainings-Ausstattern inzwischen angeboten werden). Klar ist, dass auch (und gerade?) für Projekt-Teams sich die Projekt-Moderation à la Seifert & Co. deshalb anbietet, weil sie die persönliche Kommunikation, Arbeit in einzelnen Gruppen genauso fördert wie sie das Protokollieren aus dem Augenblick heraus unter Beteiligung aller Teilnehmer fordert.
Mehr übrigens gibt´s auch auf www.projektmoderation.de