Training mit Theater
Autor | Amelie Funcke, Maria Havermann-Feye |
Verlag | managerSeminare Verlag |
ISBN: 3936075174
Preis: 49,90 Euro
Ein Thema, das unser Ehren-Mitglied Dr. Werner Siegert bereits Anfang der 90-er Jahre in den GABAL-Kreis getragen hat – und mit dem er heut zu Tage via Köppel Akademie Breiten-Wirkung erzielt…
Beide Autorinnen habe ich sozusagen in der Praxis erlebt: Die eine vor Jahren bei der 1. GABAL-Spiele-Werkstatt (in Frankfurt, tolle Veranstaltung!), zusammen mit Axel Rachow – Maria Havermann-Feye dann vor einigen Wochen in München, als Mit-Ausstellerin bei der IHK-Weiterbildungs-Messe. Die wichtigste Erkenntnis? Nun, auch hier gilt (wie ja eigentlich immer, wenn´s ums Trainieren geht): Authentisch sein! Nur wer quick-lebendig ist, wird dies auch auf der Bühne umsetzen können – als aktiv Begleitender. Umso die zu aktivierenden Laien-Schauspieler motivieren zu können. Doch was alles gehört noch dazu, erfolgreich „Training mit Theater“ durch zu führen: Verkaufen des Konzepts, Recherchieren der spezifischen Inhalte, Drehbuch / Rollen schreiben, Bühnenbild planen und aufbereiten, Regie führen… Eine ganze Menge, von mir eher laienhaft zusammen gestellt. Und im Grunde – „the same procedure as every training“, oder?
Jedenfalls ist der Anspruch hoch: „Angesprochen sind alle Trainer, die nach einfachen, vielseitigen, unverbrauchten und lebendingen Methoden für alle möglichen Seminarsituationen suchen, aber auch Trainer und Künstler, die das Metier des Unternehmenstheaters beherrschen lernen möchten.“ Oha! Dass dies gelingt (jedenfalls theoretisch; ich habe noch keine praktische Erfahrung ;-) …), dazu trägt sicher bei, dass die Autorinnen sehr konkret und beispielhaft schreiben. Und im Sinne des klassischen „vom Bekannten zum Neuen“ immer wieder sich auf das beziehen, was auch der Theater-Laie unter den Trainern im Alltag kennt. Alle relevanten Aspekte werden beleuchtet und mit konkreten Handlungs-Anweisungen versehen, etwa das Verkaufen des Konzepts („Wie Sie den Mäzen von sich überzeugen“, S. 133 ff.) oder das Aktivieren und Motivieren der Laien-Mitspieler („Wie Sie Mensch fürs Spiel begeistern“, S. 187 ff.).
Interessant etwa die Diskussion „Noch ein Wort zum Rollenspiel“, ich zitiere: „Häufig wird von den Teilnehmern das im Training eingesetzte Rollenspiel dem Theater zugerechnet und somit auch in die Nähe von Unternehmenstheater gerückt. Hierbei handelt es sich jedoch um grundverschiedene Ansätze: Rollenspiel schafft Nähe zur Realität und Theater erzeugt Distanz zur Realität.“ Klare Differenzierung!
Sie möchten ran gehen? Dann folgen Sie einfach den Autorinnen – z.B. auf S. 178 ff.: „Wie die Basisgeschichte entsteht“ – Improvisation in Aktion usw. Schön auch die konkreten Tipps zu „Welche weiteren Techniken nutzen der Gruppe zum Ideen-Produzieren und Szenen-Entwickeln?“ (es geht um Kreativität): Da gibt es das „Mose-Brainstorming“ (Tabelle Mensch – Ort – Sache – Ereignis) oder die „Walt-Disney-Methode“. Meint schlicht das Trennen der verschiedenen Rollen innerhalb eines kreativen Prozesses, definiert als: Träumer (Spinner, Visionär) – Denker (Kritiker, Konzeptionist) – Macher (Handelnder, Produzent).
Konnte ich Ihnen Appetit machen? Das Buch hat´s verdient! Gut 300 Seiten, inkl. hilfreicher Checklisten. Viel Erfolg damit!