Social Marketing
Autor | Koziol/Pförtsch/Heil/Albrecht |
Verlag | sonstige |
172 Seiten
ISBN: 3791025112
Preis: 39,95 Euro
Was ist anders am Marketing für zum Beispiel Weiterbildungs-Organisationen – ist es wirklich anders, einen Verein wie GABAL (oder DVWO) zu „vermarkten“? Zwar ist das konkrete Beispiel der Autoren stark auf Spenden-Gewinnung ausgerichtet (für die Caritas-Stiftung „Lebenswerk Zukunft“, entscheidend ist aus meiner Sicht als Leser die klare Botschaft: Es mag skaläre Unterschiede geben im „Social Marketing“, verglichen mit primär auf Gewinn orientierten Unternehmen der „freien Wirtschaft“, dennoch greifen die gleichen Instrumente und Vorgehensweisen hier wie dort. Und so bietet der schmale Band einen erstklassigen Roten Faden im Vorgehen, von Positionierung einer NPO (Non Profit Organisation) über die verschiedenen Teile und Schritte des Marketing-Mix bis hin zur konkreten Umsetzung auch in die Kommunikation nach außen. Schade, dass die Autoren darauf verzichtet haben, durchaus plakativ(er) zu werden – und somit Botschaften griffiger zu machen. Beispiele gefällig? Nun, Marketing-Mix bietet in seinen englischsprachigen Begriffen das 4P-System (heute häufig bereits 5P), nämlich mit
Product – Price – Place – Promotion.
Deutsch merkt es sich weniger leicht, mit
Produkt – Preis – jedoch dann: Distribution (wo wird „verkauft“?) und Kommunikation. Wobei an anderen Stellen „Marketing-Deutsch“ dann doch ran darf, siehe bei der SWOT-Analyse (deutsch: Stärken & Schwächen, Chancen & Risiken) oder bei der Umfeld-Analyse, kurz PEST: Faktoren aus
Politik – Ökonomie (economy) – Soziales – Technologisches.
Sorry, da wünsche ich mir dann doch, mithilfe schlichter Umstellung die positiv(er) besetzte Abkürzung STEP zu wählen: Soziale – Technologische – Ökologische – Politische Fakoren, da eh keine Gewichtung erkennbar ist. Und schon geht es wieder voran, Schritt für Schritt …
Nach diesem (konstruktiv) kritischen Exkurs zurück zur Empfehlung: Hier ist ein Handbuch gelungen, das Marketing für Verbände greifbar(er) macht. Einmal, weil Grundlagen kurz und knapp und zugleich gut verständlich präsentiert sind. Zum Anderen, weil die Umsetzung anhand der konkreten Beispiele nachvollziehbar und zugleich anregend „verkauft“ wird. Auch schon in den „theoretischen“ Teilen, etwa mit Positionierungs-Beispielen für SOS-Kinderdörfer und DRK – oder auch Bausteinen aus dem Marketing auch für andere Stiftungen als der oben Genannten.