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Kulturmagazin DU:

Mit dieser Ausgabe Dezember 2007 verschwindet auch die „du“-Redaktion, jedenfalls die „alte“ – denn dann erscheint „du“ (mal wieder) in einem neuen Verlag, dem „persönlich“-Verlag. Bleibt zu hoffen, dass das Magazin überlebt und nicht plötzlich zum „Alphabet des Verschwindens“ gehört. Das konnte leicht passieren: Als ich etwa merkte, dass eine Ausgabe zu „Lexikon“ erschien, war das Heft bereits vergriffen. Und was weg ist, ist weg: Monothematisch sucht dieses ganz besondere schweizer Magazin seine Leser, die dann eben nur sehr „teilweise“ treue Dauerleser sind. Wobei gerade diese beiden letzten Ausgaben des „alten“ Teams typisch sind – 782 primär textlich, 781 vor allem grafisch: Interessant auch unter Trainer- und/oder Berater-Blickwinkel etwa sehr schön „Lachen Sie – aber tonlos“ – Musik ist schön und ungegenständlich: kein guter Nährboden für Satire und Karikatur. Oder doch? (S. 72/73) Einen tiefen Einblick ins Entstehen und die Entwicklung der Karikatur, von Anfang an vor allem politisch. Schön, dass ich quasi parallel dazu Axel Rachow mit seinem Beitrag zum DGSL-Kongress erleben durfte: Bei seinem „Ideen klauen“ spielte die Karikatur eine wichtige Rolle, als Möglichkeit, mit leichter Hand Bilder wieder zu geben… Zurück zur 782 und dem Thema Lexikon, auch wichtig für unsereinen, siehe Wissens-Management („Man muss nicht alles wissen – man muss nur wissen, wo es steht!“ ist ein früherer Brockhaus-Slogan). Das die Encyclopaedia Britannica in jenem „Alphabet des Verschwindens“ auftaucht, mit einer frühen Ausgabe, ist wiederum ein Zeichen dafür, dass uns Print im Verhältnis zu Online noch eine Weile begleiten wird: Waren die 30-Bänder Ende des 20. Jahrhunderts bereits „ausgestorben“, die Britannica nurmehr online (und Werbe-finanziert) zu erleben, gibt es diese Ur-Enzyklopädie seit 2005 wieder in „Print“, Jahr für Jahr neu erscheinend, frisch überarbeitet…  Wie übrigens 2005 auch nochmals die Brockhaus Enzyklopädie, jetzt auch in 30 Bänden – alternativ allerdings: komplett auf USB-Stick. Was auch seine Vorteile hat, so lassen sich 300.000 Stichwörter überall hin mitnehmen, ob zu Training oder Beratung – und ermöglichen Nachschlagen, völlig frei von Internet-Anschluss… Apropos Training: Auch das Verschwinden des Konjunktiv wird beklagt – wobei: es geht „nur“ um den Konjunktiv II. Was das darstellt? Den erheblichen Unterschied zwischen „könnte sein“ und „soll sein“. Beispiel gefällig? „Er hätte gerne gemacht…“ ist etwas völlig anderes als „Er habe gerne gemacht…“, oder? Wird allerdings gerne durchmischt. Konsequenz in Sachen „Weichmacher“, etwa für Kommunikations-Trainings? Selbst darauf kommen ;-) … (Mehr dazu gibt es auf Seite 46, kurz hinter „Kölnisch Wasser 4711“ und „Königspudel“…) –  Wünschen wir „du“, ebenso immer wieder aufzustehen! Denn es bietet ja auch mehr als „nur“ das jeweilige Thema, im weitesten Sinne „kulturell“ – Hinweise auf das aktuelle Kultur-Leben in D-A-CH hat es dort auch… (www.du-magazin.ch)

Hanspeter Reiter