Finnischer Tango

Schön, dass ich darauf gestoßen bin: Ich schiele aus (mindestens) zwei Gründen immer auf skandinavische Krimi-Autoren: Henning Mankell & mein Finnisch-Studium… Diese Neuerscheinung ist der fünfte Roman einer Reihe, betitelt mit „Finnische…“ und greift sehr aktuelle Themen auf: Folter im Irak, Drogen aus Afghanistan, Geldbesorgung von Terroristen, alles „abgebildet“ auf Finnland, in seiner Randlage mit der Grenze zu Russland. Denken und Vorgehen von Vertretern unterschiedlicher Kulturen (christlich – muslimisch, europäisch – arabisch usw.) führen intelligent verquickt zu letztlich logisch aufgelösten Strängen von Geschehen. Auch hier gewinnt Gut gegen Böse, wobei die „Hauptperson“ durchaus am Rande der Legalität wandelt: Menschen sind Menschen und sie handeln durchaus emotional. Eine Botschaft, wie ich sie von Mankell´s Romanen kenne. Überhaupt ist mein Eindruck, Soininvaara hat vom schwedischen Kollegen „gelernt“, ohne ihn nachzuahmen. Und während Mankell inzwischen Lebens- und Handlungsraum erweitert hat (auf Afrika), bleibt „Finnischer Tango“ trotz Ausflügen bis in den Nahen Osten sehr heimatverbunden. Spannendes Lesevergnügen nicht nur für Finnland-Fans ? …

Hanspeter Reiter