Gegen den Tag
Autor | Thomas Pynchon |
Verlag | sonstige |
Seiten | 1760 Seiten |
ISBN | 978-3-498-05306-2 |
Preis | 29,90 |
Knapp 1.600 Seiten (in der deutschen Ausgabe) machen das neueste Opus des Autors, der seit Jahrzehnten aus der Öffentlichkeit verschwunden ist, weniger zur Bettlektüre. Für eine Reise geeignet ist es deshalb, weil ein streckenweises Lesen und neuerliches Einsteigen nach einigen Tagen durchaus möglich ist, bei aller Verwirrnis mehrerer Stränge, die immer mal wieder Übergänge erleben lassen. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich auch keineswegs „durch“ – knapp 400 Seiten habe ich noch vor mir. Empfehlen kann ich es jetzt „schon“: Überraschende Einblicke in die Zeit Ende 19. Jahrhundert bis einige Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs (also rund drei Jahrzehnte) erlebt der Leser: Mathematik und Technik faszinieren ihn, das zeigte sich schon in „Mason & Dixon“ – dort ging es um Landvermessung im 19. Jahrhundert. Elektrizität, Relativitätstheorie, Gravitation tauchen in konkreter „angewandter Mathematik“ genauso auf wie die „reine Mathematik“ sich tummelt. Weltausstellung und Weltkrieg einerseits, Luftschiff und Sprengstoffe andererseits und letztlich Denker wie Einstein werden eingewoben in Geschehnisse, die eine lange Reihe an „Hauptpersonen“ zu durchstehen haben. Von Amerika geht´s nach Europa und zurück, durch Lüfte und Wasser… Verwirrt hat mich das Verschweigen des Attentats auf Franz Ferdinand als Auslöser des Ersten Weltkriegs, der bald 20 Jahre vorher als Sturm- und Drang-Youngster in den USA für Aufruhr sorgt. Doch vielleicht löst sich das noch – ein wenig zeitliches Hin- und Herspringen gehört bei Pynchon schon dazu ? …