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Die Schuld der Väter

Autor James Lee Burke
Verlag Pendragon
ISBN 978-3-86532-676-8

„Ein Dave-Robicheaux-Krimi“ aus einer schier endlosen Reihe: Dies ist eine Neu-Auflage der No. 12 (von insgesamt 23). Fein, mal ein Einblick in andere Zeiten…

Rassismus pur
…zeigt sich in dieser Handlung nur allzu sehr. Und zwar bald im Rückblick – und leider auch in der Gegenwart… „Vergewaltigt und mit einer Schrotflinte erschossen: Der Mord an einer 16-jährigen Schülerin schreckt die Menschen in New Iberia auf. Fingerabdrücke am Tatort weisen auf den jungen schwarzen Cajun-Musiker Tee Bobby Hulin hin. Doch Dave Robicheaux ist skeptisch und gräbt tiefer. Seine Ermittlungen führen ihn weit in die Vergangenheit zu Tee Bobby Hulins Großmutter und einem zwielichtigen ehemaligen Plantagenaufseher. Dann geschieht ein zweiter Mord. Diesmal ist die Tochter eines berüchtigten Mafioso aus New Orleans das Opfer. Als der Mafioso die Sache selbst in die Hand nehmen will, läuft Robicheaux die Zeit davon…“. Doch wer steckt nun wohinter, siehe etwa Legion, siehe auch den Musiker Tee Bobby, über dessen Stil Burke sich durchaus verbreitet, etwa S. 308f.: Welches Schicksal hat wer zu erwarten – und wie geht ein selbstbewusster Hirn- und Muskel-Protz mit der Demütigung um, wie auch er sie einmal erleben muss? Frau und Tochter drohen in seinem gefahrvollen Tun fast zerrieben zu werden… Der Ich-Erzähler Robicheaux entwickelt starkes Feingefühl, auch linguistisch (S. 395 etwa zum Sprachgebrauch eines Verdächtigen), ein anderer Verdächtiger dagegen kommunikatorisch: „Der Mann, der mich angelernt hat, hat immer gesagt, ein guter Vertreter muss zuhören können.“ (S. 454). Und all dies mit gewohnt viel Lokalkolorit – Florida, Reptilien inkl.! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter