Personalentwicklung
Autor | Eberhardt Hofmann |
Verlag | sonstige |
Seiten | 222 Seiten |
ISBN | 3258073937 |
Preis | 29,90 |
Das ist sozusagen das Gegenprogramm zur „Weiterbildungslüge“ des Pseudonyms Reinhard Gris (ebenfalls auf GABAL eV rezensiert): Eine seriös-kritische Analyse des Spagats von Erwartung und Erfüllung der Beteiligten von Weiterbildungsmaßnahmen. Die ja einige Spieler beinhaltet als „nur“ Trainer / Dozent und Teilnehmer: (Budget-) Entscheider, Personal(entwickl)er, Führungskraft zumindest. Warum manche Maßnahme kritisch hinterfragt, trendige Angebote eher sauer aufstoßen und Transfer immer noch ein gefragtes, doch selten gewagtes Thema ist, das analysiert der Autor aus der Praxis. Die gut 200 Seiten münden dann in eine „Zusammenfassung für die Praxis“ in 19 Punkten, nach der schließlich kritisch auf Thomas Sattelberger rekurriert wird, als gefragtem (höchst angesiedeltem) Repräsentanten der PE-Seite.
Diskutiert wird die volle Bandbreite von Trainings, auch unter dem Aspekt des Sinns evt. auch einer anderen Maßnahme. Dazu gehört die Frage, wie erkenne ich den Feld-, Wald- und Wiesentrainer, der sich durch den Einsatz von Allerweltsübungen auszeichnen möchte – und im Vergleich dazu den ernsthaft (prozess-)orientierten Trainer, der im Sinne der zu erzielenden Effekte „der richtige“ sein wird? Hilfestellung bietet der Autor durch kritisches Durchleuchten des Auftretens von Anbietern … Was zu lernen, nicht nur für PE-ler!
Quintessenz (Abk. von mir): „Die PE steht auf der Makroebene als Tätigkeitsfeld sowie auch auf der Mikroebene im konkreten Handeln innerhalb einer Organisation an einem Scheideweg. Die PE msus sich von einer Konfession zu einer Profession entwickeln, sonst läuft sie Gefahr, zu einer „modernen“ Variante des Aderlasses zu werden, häufig praktiziert, aber völlig wirkungslos. Dabei sollte sie sich in folgende Richtungen entwickeln:“ Aus den erwähnten 19 Punkten seien diese notiert: realistisches Selbstbild entwickeln * Evaluation nach sozialwissenschaftlicher Versuchsplanung – oder gar nicht * Angstabbau-Komponente in die Trainings einbauen * Verzicht auf hochtrabende Begriffe wie „systemische Ansätze“ * Potenzialeinschätzungen sind Ausdruck von Beziehungs- und Machtverhältnissen …
Der Blick ist also klar auf „die andere Seite“ von Weiterbildungsmaßnahmen gerichtet, auf die der Auftraggeber. Wie häufig Einkäufer sich anschauen, was Verkäufern beigebracht wird, liegt es für uns Trainer nahe, das Ohr stärker der PE zuzuneigen – und durchaus auch ihren Kritikern. Jedenfalls, soweit diese konstruktiv agieren, wie dieser Autor: Unbedingt empfehlenswert, gerade und jedenfalls ergänzend zu Gris …