Computerspiele und Gewalt
| Autor | Esther Köhler |
| Verlag | sonstige |
| Seiten | 236 Seiten |
| ISBN | 3827419972 |
| Preis | 19,95 |
„Eine psychologische Entwarnung“ untertitelt die Autorin kühn ihre Ausarbeitung zu einem Thema, zu dem sie auch ihre Dissertation schreiben will. Dabei leugnet sie keineswegs potenzielle Gefahren bei einseitiger übertriebener Nutzung dieses Teils der Neuen Medien und sieht Erwachsene durchaus in der Pflicht, seien es Eltern, Lehrer und allgemein Nutzer des Internet in ihren jeweiligen Rollen. Interessant für Weiterbildner ist der Blick auf das, was Computerspiele mit Youngsters als Lernenden macht – und ggf. auch mit Erwachsenen! Zentral scheint mir, was die Autorin in ihrer Publikationsaufarbeitung aus den Arbeiten anderer Autoren zu „Computerspiel als Flow-Aktivität“ zusammenfasst (S. 89 f.):
1.Verschmelzen von Handlung und Bewusstsein: Dies meint eine volle Aufmerksamkeit auf die Tätigkeit, ohne ablenkende Nebengedanken und Reflexion der eigenen Person. …
2.Bewältigbarkeit der Aufgaben: Damit das Flow-Gefühl entsteht, müssen Handlungsanforderungen und die eigenen Fähigkeiten sowie Handlungsmöglichkeiten im Gleichgewicht zueinander stehen. …
3.Konzentration: … Indem der Spieler das Spiel beherrschen lernt, lernt auch sich selbst zu beherrschen. …
4.Situationskontrolle: … Hat man … das Gefühl, die Herausforderungen bewältigen zu können, kann man mit der Tätigkeit verschmelzen …
5.Eindeutige Handlungsanforderungen und eindeutige Rückmeldungen: … Fehler werden sofort deutlich, man muss keine distanzierte oder reflektierende Position einnehmen. …“
6.
Eine Menge Stoff zum Diskutieren, siehe Konzentration (vs. Multitasking, Zappelphilipp-Snydrom & Co.), Leistungsorientierung – und andererseits auch Suchtgefahr oder Versinken in einer virtuellen Welt. Dass weltweit 10 Mio. Teilnehmer alleine mit dem online zu spielenden World of Warcraft regelmäßig befasst sind – und zwar weit überwiegend Erwachsene! -, macht klar, dass das Phänomen „Computerspiel“ weit mehr ist als eine Randerscheinung. Zu beachten ist, dass – unabhängig vom Buchthema – mehr und mehr Lernspiele in den Markt kommen, also: E-Learning mithilfe von Computerspielen. Mal sehen, was die 2009-er learntec in Karlsruhe Anfang Februar dazu bietet …
Weil die Behandlung des Themas weit über den Aspekt „Gewalt“ hinaus geht, empfehle ich es Trainern, Dozenten, Lehrern und Führungskräfte-Coachs als „Pflichtlektüre“ …