Wir Ikeaner.
Autor | Sebastian Herrmann |
Verlag | sonstige |
Seiten | 240 Seiten |
ISBN | 978-3-426-78140-1 |
Preis | 8,95 |
Eine launige, humorige Selbstdarstellung des Autors, der sich als eben solcher outet – und sein Bändchen untertitel mit „Unsere verhängnissvolle Affäre mit einem kleinen schwedischen Möbelhaus“. Vielerlei Geschichten (von ihm selbst erlebt, zusammen mit „der Freundin“, andere von Dritten erfahren) erinnerten mich an meine eigene Vergangenheit, vielleicht ja auch scheinbar: Wir wissen, wie das mit dem Konstruieren von Erinnerung ist … Diesen Aspekt hatte ich mir noch nicht verdeutlicht: „Die Bücher Astrid Lindgrens haben Ingvar Kamprad [dem Ikea-Gründer] und Ikea den Boden bereitet, weshalb das Möbelimperium sämtliche Schwedenklischees aufgreift, um damit seine Produkte und ein paar Astrid-Lindgren-Bücher zu verkaufen – die stehen immer kurz vor dem Restaurant.“ „Lindgren hatte ihren mit Abstand größten Erfolg in Deutschland, hier wohnte und wohnt ihre treueste Leserschaft, hier erreichten ihre Bücher etwa ein Viertel ihrer Weltauflage.“ (S. 82) Kurz darüber nachgedacht, erscheint der Zusammenhang logisch: In der Kindheit Erlesenes wird später – meist in Studienzeiten beginnend – unbewusst wieder erkannt und freudig aufgegriffen, das kennt Trainer oder Berater aus dem Bereich der Lernforschung, oder? Der Aufbau der riesigen Ikea-Center, die Psychologie des Selbstgestaltens, die Rolle von Kinderecke und Restaurants beleuchtet der Autor ebenso humorvoll und selbst-ironisch wie die neue Rolle des Mitmach-Kunden als solchen (S. 146f.), siehe „Wir drucken unsere Kontoauszüge selbst aus … und erledigen unsere Übrweisungen online … ohne zu zögern … denn wir haben bei Ikea gelernt …“. Was dahinter steckt, etwa was Billigproduktion worldwide angeht, im Rahmen der Globalisierung, auch darauf legt Sebastian Hermann den Zeigefinger (S. 32ff.) …