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Rhetoriktrainings erfolgreich leiten

Autor Astrid Göschel
Verlag managerSeminare Verlag
Seiten 312 Seiten
ISBN 393607576X
Preis 49,90

Inzwischen sind im Verlag ja einige „direkte Vorlagen“ für Trainings-Themen erschienen, als Aufforderung zum Kupfern: Natürlich gilt auch hier „kapieren statt kopieren“ (oder „kapieren vorm Kopieren“ ? …). Ob Kommunikationstrainings, Trainer-Kit oder „Das tanzende Kamel“ (von mir schon früher an gleicher Stelle rezensiert) oder nun „Rhetorik-Trainings erfolgreich leiten“, ist klar: Persönlichkeit des Trainers und seine methodische wie didaktische Umsetzung bringen erst Wirkung und ermöglichen Lernerfolg! Dennoch, gerade gestandene Trainer rund um Rhetorik werden mit Freude eine interessante Dramaturgie finden, mit vielerlei Bausteinen, ergänzt um weitere, die den Rahmen des gedachten Zweitägers sprengen. Dass die Autorin auch Uni-Dozentin ist, macht sich primär durch ihre Hinweise darauf bemerkbar sowie durch Schleifen zu antiken Grundlagen; Inhalte wie Umsetzung sind exquisit pramatisch!

 

Dazu zählen „Hirngerechte Didaktik“ (S. 47) für Visuelle mit Charts, Kinästheten kriegen praktische Übungen, Auditive brauchen deutliche Sprechweise (und evt. CD-Musik in den Pausen). Gerade Din-A1-Charts werden ausgiebig geboten, siehe S. 82ff. „Das rhetorische Dreieck“ (S. 135ff.) wird umgedreht mit „Thema und Ziel“ im oberen Teil sowie „Redner“ und „Publikum“ mit nach unten gerichteten Schenkeln präsentiert.

 

Einen festen Rahmen für die Maßnahmen bildet die Struktur nach den Klassikern, wie eine „Rede“ (Präsentation…) zu sein habe, modernisiert auf „Docere – Delectare – Movere“: Wissen, Unterhaltung und Aktions-Aufforderung, das sind nun meine Worte (z.B. S. 134). Themenwand und persönlicher Coach („Methode PC „) werden promotet, somit das Zusammenspiel der Gruppe unter einander, siehe S. 167ff.

 

Lampenfieber wird wunderbar als wertvoll und aktivierensnötig vermittelt und mit einem Rückgriff aufs Reptilienhirn erläutert (S. 175ff.) – mit vielerei spielerischen Elementen, toll! Tucholsky kommt mit seinen „Ratschlägen für einen schlechten Redner“ zu Wort, das mich an Zamyat Klein´s Vorgehen fürs Telefonieren erinnert (das Gegenteil als Ziel definieren und so viel leichter damit umgehen können – mit dem wahren Ziel nämlich), etwa „Sprich nicht frei – das macht einen so unruhigen Eindruck.“ Oder „Du musst alles in die Nebensätze legen.“ (S. 226ff., etwa auf Zettel verteilt zum Vortragen und anschließenden Diskutieren…; ähnlich „Zungenbrecher“, S. 232ff.).

 

Eine schöne Zusammenstellung zum Transfer gibt es auf S. 249: So finden Sie passende Spiele und andere Elemente im Buch wieder. Planungshilfen für einen 3. Seminartag gibt es wie vorher schon für die Tage 1 + 2. Greifen Sie auf „Lebendigmacher“ zurück, auch jenseits der Mittagspause (S. 278: ein Zitat … eine Studie spannend einbringen … eine Anekdote … einen Gegenstand .. ein aktuelles Tagesereignis – da ist wirklich für jeden was dabei!).

 

Ach ja, auch das noch: „Lebendige Akquise-Gespräche“ gibt es ab S. 298 – auch dort mit einer „MerkBAR“, wie als Struktur auch allgemein mit DenkBAR, MachBAR und BeobachtBAR … Ich gestehe es: Ich fühlte mich sehr angeregt, das eine oder andere Vorgehen gleich mit in eine Train-the-Trainer-Maßnahme zu nehmen. Dies ist zugleich meine klare Empfehlung an Sie! Werfen Sie einen Blick auf www.managerseminare.de – vielleicht gibt es (noch) eine Leseprobe …

Hanspeter Reiter