Vertrieb der Zukunft

Eine interessante Vermittlungsidee: Der Autor bietet „eine Perspektiven-Expedition“, wie der Untertitel verspricht, und zwar in der Form von portionierten Botschaften. Ein Gedanke pro Seite, fortlaufende zusammen passende jeweils sortiert in Kapiteln, mehr oder weniger vertiefend.  Er schöpft dabei aus seiner reichen Erfahrung als Vordenker, Autor und Referent zu Themen rund um Marketing und Vertrieb, zitiert sich entsprechend selbst via Quellenangabe, die natürlich auch seinen starken Fundus belegen. Die über 160 Statement versuchen eine Beschreibung zukünftigen Vorgehens zu folgenden Themenkreisen:

Märkte, Produkte, Qualität, Kunden, Wettbewerbung, Werbung und Marketing, Marken, Kommunikation, Verkauf, Service, Preise, Vertriebsorganisation, Strategien und Ziele, Motivation. Das sind die Kapitelüberschriften…

Jedes Kapitel bietet eine kompakte Einleitung, danach folgen die Statements. Ich zitiere beispielhaft aus dem Kapitel „Kommunikation: Hommage an die Vorstellungskraft“ (S. 120ff.): „Die Sprache zeichnet den Menschen als intelligentes, fantasiebegabtes und soziales Wesen aus… Das Gehirn des Menschen verarbeitet Sprache in Bildern; es sind Assoziationen, die unsere Sichtweise bestimmen und unser Handeln zu einem Großteil steuern… In einer komplexen, von Medien und Informationen überfüllten Welt … mischt sich ein weiterer Aspekt in den Prozess der Kommunikation: die Aufmerksamkeit… Die Marketingrhetorik der Zukunft wird also eine multimediale Bildsprache sein…“ (S. 120-122)

Die Entdeckung der ökonomischen Muse: „Entertainment ist der Königsweg in den Kopf des Kunden.“ (verschiedene Vorträge; Studie: Der Lift-Art-Client 2004) (124)
Wissensrevolution: Ich gehe davon aus, dass in den Informationsmedien der Anteil an Texten immer geringer wird. Wir erleben eine rasante Zunahme des bildhaften Dialogs. Die multimediale Zeichensprache bestimmt die Zukunft der Kommunikation. (Buch: Wirtschaftskultur 2000, 1998) (129)
Anziehungskraft: Kommunikation ist das Aufspüren, Versammeln und Arrangieren von Aufmerksamkeit. (Studie: Die Zukunft der Kommunikation 2005) (131)

Dabei werden die gestalterischen Möglichkeiten eines reinen Textbuches genutzt, indem innerhalb der Statements Worte hervor gehoben und der jeweilige Text einer Seite optisch verteilt wird, je nach gebotener Menge. Mein Eindruck: Wer über Kurzbotschaften lernt, die sehr prägnant fokussierte Inhalte bieten, ist hier bestens bedient. Wer mag, kann sich sogar ein eigenes Kartensystem anlegen, durch Kopieren der ausgewählten Seiten – und so neu für sich selbst sortieren… Daraus entstehen Anregungen für Nachdenken (Tagesbotschaften) oder Ideen-Karteien für Marketing-Kreativ-Meetings. – HPR (der sich an die Blackbox Lifetools von und mit Manfred Chr. Grubert erinnert fühlt, hier ebenfalls besprochen).

Hanspeter Reiter