Sprint-Meetings statt Marathon-Sitzungen
Autor | Hartmut Laufer |
Verlag | Gabal Verlag |
Seiten | 200 Seiten |
ISBN | 978-3-89749-922-5 |
Preis | 19,90 |
Eine Fülle von Anregungen mit dem Ziel, „Besprechungen effizient organisieren und leiten“ bietet der erfahrene Inhaber des MENSOR Instituts für Managemententwicklung in Berlin. Das ist die Kernbotschaft (siehe Umschlag): „Dabei reichen meist schon eine professionelle Vorbereitung und einige handwerkliche Techniken bei der Gesprächsleitung aus, um die Qualität… zu steigern… Checklisten helfen bei der Planung * Methoden der Entscheidungsfindung sparen Zeit * Protokollvorlagen erleichtern die Durchsetzung von Beschlüssen.“
Der Autor unterscheidet klar diverse Meeting-Typen anhand von deren Zielen (S. 34/35, auch S.102/103) und diskutiert schriftliche Abstimmung vs. persönlicher Treffen. Er bietet Grundlegendes, Checks und „Handreichungen“, die konkret im Detail angeboten sind. Für Kreativ-„Sitzungen“ werden Vorgehensweisen geboten, wobei ich häufig 6-3-5 präferiere, das mir fehlt. Es geht allerdings weniger darum, möglichst viele Techniken zu präsentieren, der Autor analysiert und erläutert, warum was hindert und anderes unterstützt: Ist das mal internalisiert, wähle jeder Techniken, etwa aus Scherer´s bei GABAL erschienenem Buch. So mag es auch Spielerei sein, wenn ich aus der gängigen „Pro-und-kontra-Liste“ (S. 85f.) jedenfalls ein CON-PRO gemacht habe, um mit dem (hoffentlich) weiter führenden zu schließen: Mitteleuropäer lesen halt mal von links nach rechts ? …
Sehr schön die wiederkehrende Betrachtung der Rollen von Meeting-Teilnehmern und den Konsequenzen für Gesprächsführung und Umsetzung, so zum Beispiel „Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungen“ (S. 104ff., inklusive einer grafischen Darstellung der „Vorzüge der Entscheidungsverfahren“) und „Ziel- und teilnehmerorientierte Gesprächsleitung“ (S. 108ff., mit einem Besprechungsleitfaden S. 111). Höchst hilfreich die ausführliche Beschäftigung mit „Gesprächsleiterreaktionen auf hemmendes Teilnehmerverhalten“ (S. 116ff., mit einer alleine schon vierseitigen Tabelle dazu, wahrlich umfassend!). Erwähnt seien auch Moderationstechniken, Protokoll-Varianten und „virtuelle Konferenzen“, die mir (in der heutigen Zeit) etwas kurz geraten:
Deshalb sei der Hinweis auf andere Publikationen erlaubt, die unterschiedliche Aspekte in variantenreicher Sichtweise beleuchten, etwa modernes Umsetzen anklingen lassen: Werner Siegert, Effiziente Meetings (hier besprochen); von HPR „Team-Kommunikation in KMU“ erschienen in IO NewManagement (Schweiz), „Effektiv telefonieren“ widmet der Thematik ein eigenes Kapitel (erschienen im GABAL-Verlag); Jünger Medien bringt eLearning dazu; in „Systemisches Konsensieren“ von Georg Paulus siehe S. 84ff. (ebenfalls hier besprochen).
Doch tut das dem auf „persönliches Dabeisein“ ausgerichtetem Ratgeber-Band keinen Abbruch. Einen der hilfreichen Hinweise im Kapitel „Positives Unternehmensklima“ kann ich nur unterstreichen: „Da ein Hochschulstudium vorrangig für Führungspositionen qualifiziert, sollte es stärker als bisher bei den Studierenden auch soziale und methodische Führungskompetenzen entwickeln.“ (S. 179) – HPR