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Die tote Meerjungfrau

Autor Rydahl & Kazinski
Verlag Droemer
ISBN 978-3-426-28231-1

„Das berühmte Andersen-Märchen der kleinen Meerjungfrau neu erzählt“ auf fast 450 Seiten: Das Autoren-Trio (sic! Kazinski = Duo) hat sich einen Zeitraum vorgenommen, der in einem Zeitraum spielt, der in Andersens ansonsten akribisch geführtem Tagebuch fehlt: Absicht?

Dänemark 19. Jahrhundert
… ergibt das Lokalkolorit für einen Krimi, der weit mehr ist als ein Lokalkrimi: „Eine dunkle Zeit – ein begnadeter junger Dichter – eine wahre Geschichte? Folgen Sie Hans Christian Andersen in diesem atmosphärisch-fesselnden historischen Krimi bei den Ermittlungen zu einem Mord-Fall, der ihn zu seinem Märchen »Die kleine Meerjungfrau« inspiriert haben könnte.“ Feine Idee, folgt man dem Gedanken, Andersen könne eine Allegorie zu einem Geschehen geschaffen haben, über das er offiziell schweigen musste – aus Gründen… „Kopenhagen 1834: Hans Christian Andersen träumt davon, als Dichter zu Ruhm zu gelangen – stattdessen verhaftet man ihn wegen Mord-Verdachts. Eine junge Prostituierte, bei der er am Vorabend gesehen worden war, wird tot aus dem dreckigen Wasser des Kanals gezogen.
Zwar wird der Dichter auf Bitten eines Mäzens wieder auf freien Fuß gesetzt, doch ihm bleiben nur drei Tage, seine Unschuld zu beweisen. Mit der Hilfe von Molly, der Schwester der Ermordeten, macht Andersen sich auf die Suche nach dem wahren Mörder und findet heraus, dass es offenbar ein weiteres Opfer gibt. Gemeinsam sind Andersen und Molly einer ungeheuerlichen Geschichte auf der Spur …“. Die auch viel Pseudo-Wissenschaftliches enthält, wie seinerzeit im Schwange.

Märchen und Realität
Ein ungleiches Paar, getrieben vom gleichen Ziel: Den Mord aufzuklären und a. der ermordeten Schwester Gerechtigkeit zu verschaffen und b. seine Haut zu retten. Und dabei/dafür auch in andere Rollen zu schlüpfen, dort die Oberschicht mal völlig anders zu erleben. Apropos fremde Haut: Dahinein möchte auch der eigentliche Mörder, den Leser parallel begleitet, klandestin, erst spät die Person enttarnend… „Thomas Rydahl und A. J. Kazinski haben mit »Die tote Meerjungfrau« einen historischen Krimi geschrieben, der die Leser tief in die Zeit Hans Christian Andersens eintauchen lässt, als Kopenhagen und ganz Dänemark schwer unter den Folgen der Napoleonischen Kriege zu leiden hatten. Der Mord an einer Prostituierten könnte Andersen zu »Die kleine Meerjungfrau« inspiriert haben. Für alle Fans der Märchen von Hans Christian Andersen finden sich viele weitere Anspielungen in diesem mitreißenden historischen Krimi.“ So etwa auf „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“. Mehr davon gefällig? „Grimms Morde“ habe ich hier bereits besprochen  …
HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter