Die Rache der Weihnachtsgurke

„Ein Advents-Krimi“ aus Thüringen – also einer mit viel Lokalkolorit … Und vor allem eine Krimi-Komödie, trotz des durchaus (auch) ernsthaften Geschehens, Mord inklusive!

Advent, Advent, ein Mörder rennt …
… ließe sich das Geschehen zusammen fassen – auch wegen des durchaus flexiblen Hin und Her, was die potenziell Verdächtigen angeht. Der Ich-Erzähler ist ein notorisch @home gebliebener Einheimischer, im steten stillen Gegeneinander mit seiner ebenfalls im Elternhaus wohnenden Tante – auch jenseits der Weihnachtszeit… Wie auch zur Ermittlerin, der dem arg stillen Ort entfleuchten Kommissarin, Tochter/Schwester seiner engsten Freunde. Tja, die tun was: „Im kleinen Dorf Eliasborn bricht am ersten Dezember eine neue Zeitrechnung an: Der Bürgermeister wünscht sich ein »Weihnachtswunderland« und kämpft mit harten Bandagen für den Erhalt sämtlicher Traditionen. Auch Weihnachtsmuffel Adam wird gezwungen, sich einzubringen – er soll den Nikolaus spielen. Doch dann, kurz vor der feierlichen Einweihung des Adventskalenders, das Drama: Der Pfarrer wird tot in seiner Badewanne gefunden! Ein schlechtes Omen? Jetzt hilft nur noch Teamwork. Gemeinsam mit Freund Ruprecht macht sich der Nikolaus auf die Suche nach dem »Weihnachtsmörder«, um das Fest der Liebe zu retten.“ Vielerlei erfährt Leser über das hiesige Handwerk, Arbeiten für Steiff-Tiere inklusive (S. 216f., etwa zur Lese-Halbzeit). Alte DDR-Zeit wird reflektiert, der für manchen schwierige Übergang mit der Wende quasi dokumentiert: Also auch und gerade für Wessi-Leser durchaus Nachdenken stimulierend. Alles in allem allerdings schlich ein gelungener Lokalkrimi, höchst unterhaltsam. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter