Waidmannsruh

„Horrido und Halali“ vertieft den Eindruck: Da geht´s irgendwie um Jagd  … Und um eine eingeführte Serien-Figur zudem! Leser verdankt die auch dem Ehemann der Autorin – Jäger halt, miteinander in Kärnten zuhause…

Das waren noch Zeiten!
… als im Kärtner Land ein Miteinander frei von Pandemie-Sorgen möglich war… Doch Jagersleut wie Polizei haben durchaus ihre anderen Probleme, kommt doch ein ziemlich brunftiger Mensch zu Tode (S. 173 malt das fein aus), unter ziemlich verdächtigen Umständen. Da treffen Charaktere aufeinander, die sich gewaschen haben: „Pechschwarz und herrlich bissig! Wenn im Mölltal zwei Jäger um die Trophäe des Einserhirsches streiten, ist der ewig grantelnde Aufsichtsjäger Sepp Flattacher als Schlichter gefragt. Dabei ist Diplomatie nicht gerade seine Stärke. Aber ermitteln, das kann er! Und genau das muss er auch, als einer der Männer unfreiwillig in die ewigen Jagdgründe eingeht. Denn Sepp hat berechtigte Zweifel, dass das Motiv für die Tat zwingend in der Jägerei zu suchen ist…“, womit ihm in seiner Rolle doch ziemlich in die Parade gefahren wäre: Hätte er doch die Konflikte geschickter ausräumen müssen, im Einklang mit der von ihm (vorerst heimlich) verehrten Vereins-Vorsitzenden? Jedenfalls löst Kommissar Martin Schober schließlich den Fall, mehr oder weniger mit seinem Team wie auch mit Flattacher. Bis dorthin gibt es unterhaltsame Episoden mit vielerlei Einblick in die Charakters der diversen Protagonisten – und eine Menge Lokalkolorit belegt das Genre: Lokalkrimi, von feinster Sorte! Der Tote ist im Grund fast Beiwerk, gibt die fällige Prise Spannung dazu… Für alle Auswärtigen übrigens mit einem Glossar (S. 256ff.), denn die Sprache im Thriller hat durchaus seine dialektalen Formen, so soll es sein! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter