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Josephine Baker

Autor Mona Horncastle
Verlag Molden
ISBN 978-3-222-15046-3

„Weltstar – Freiheitskämpferin – Ikone – Die Biografie“, geschrieben von einer Expertin, die selbst einen Kunstbuch-Verlag für Kinder geführt hat. Und u.a. auch „Kunst-Comics“ zu diversen Künstlern bei Prestel veröffentlichte, mit unterschiedlichen Illustratoren realisiert.

Banana-Baker?
Ein Klischee, das heutzutage vor allem mit antirassistischen Parolen verbunden werden könnte… Apropos, mit dem „Neger-Thema“ setzt sich die Autorin eingangs ausführlich auseinander, siehe Fußnote S. 11, mit Kursiv-Setzen von schwarz und weiß inklusive. Überhaupt ist dies ein Buch als Biopic einer wahrlich berühmten Kunst- und Kultur-Schaffenden, das selbst als Kunst-Objekt daher kommt, etwa via starkem Farb-Einsatz (Geld als Design-Element), Kapitel-einleitenden wie –begleitenden Zitaten (von Baker und anderen – übrigens auch einer Lesezeichen-Karte „Ich brauche keine Prinzen. Ich bin Josephine Baker“), variablem Layout der jeweils auf ganzen Seiten vertretenen Abbildungen. Alles in allem „die erste Biografie, die Josephine Baker, den ersten afroamerikanischen Superstar, als das zeigt was sie vor allem war: Eine idealistische Kämpferin gegen Rassismus und Diskriminierung.

Rassismus
…begegnete sie wieder kehrend, in ihrem Leben, ob privat oder auf der Bühne – vor allem und auch noch nach ihrer (vorüber gehenden) Rückkehr in ihre US-Heimat. Doch der Reihe nach: „Als Freda McDonald 1906 in einem Armenviertel in Saint Louis zur Welt kommt, deutet nichts darauf hin, dass sie als Josephine Baker als erster afroamerikanischer Superstar die Welt erobern wird. Die Chancen stehen denkbar schlecht, für die uneheliche Tochter einer Wäscherin, die Gesetze der Rassentrennung ins Gegenteil zu verkehren, doch Josephine Baker hält sich an keine Regeln, sie macht ihre eigenen. Für sie gibt es immer noch eine weitere Rolle, in der sie sich neu verwirklichen kann und Erfolge feiert. Ob auf der Bühne, als Truppenunterhalterin und Kriegsheldin oder im Leben, Josephine kennt nur den Superlativ. Der Weg der Josephine Baker von der Tänzerin im Bananenröckchen zur politischen Figur war lang doch ihre zahlreichen Anti-Rassismus-Projekte waren mutig, richtig und konsequent an einer wesentlichen Einsicht orientiert: Letzten Endes gibt es nur eine Rasse: die menschliche Rasse (Josephine Baker)“ Übrigens hat es auch schon eine Graphic Novel zu J.B. gegeben, zu der einige Kinder der Regenbogen-Familie beigetragen haben, mit schließlich einem vollen Dutzend adoptierter Kinder von vielerlei Hautfarbe und Ethnie… Mit einem Nachwort von Annette Dorgerloh „Eine Tänzerin, die Geschichte schrieb“ (S. 233ff.). HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter