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Herausforderung Motivation. Denkpräferenzen und ihr Einfluss auf Engagement und Handeln im Beruf

Autor Maus, H. Arne
Verlag sonstige
Seiten 192 Seiten
ISBN 978-3-7639-3898-8
Preis 29,90

Das Buch scheint primär dem Vertriebsinteresse eines Persönlichkeitsmodells bzw. einer Profilanalyse zu dienen. Als Modell reiht es sich ein in die inzwischen zahlreichen Analysen oder Tests, die dabei assistieren sollen, `mal Präferenzen im Fühlen, `mal im Verhalten, `mal im Denken herauszustellen, um auf diese Weise Hilfestellungen dabei zu leisten, Personen zu führen, stärkenorientiert einzusetzen, auszuwählen oder zu entwickeln.

H. Arne Maus nennt sein Modell „Profilsystem“ und beansprucht unter anderem, mittels dieses Tools „Denkpräferenzen“ zu destillieren, deren Kenntnis geeignet ist, Personen stärkenorientiert einzusetzen und zu motivierten Mitgliedern einer Organisation zu machen. Wer nun an HDI denkt oder neugierig nach der Verarbeitung wissenschaftlicher Befunde aus unterschiedlichen Disziplinen fahndet – nun, der wird auf einen Denkbegriff stoßen, der, gelinde gesagt, recht eigenwillig ist. „Denken heißt tilgen“ ist etwa das 3. Kapitel überschrieben, und der Autor zeigt hierin (wie im gesamten Buch) seine Verbundenheit mit dem Konzept des NLP; auf S. 52 definiert er: „Wie kann man „Denken“ in einem Satz definieren? Ganz einfach: Es ist der innere Gebrauch von Bildern, Tönen und Gefühlen.“ Nun ja, offenkundig ist die Lektüre wissenschaftlicher Texte zu den Prozessen des Denkens, kognitiver Tätigkeit und – später im Buch – auch zu Lernen nicht eben eine erste Präferenz des Autors.

Stichwort „Präferenzen“: Als Denkpräferenz oder gar „Denkstruktur“ wird ein Sammelsurium aus Grundmotivationen, Verhaltens- und Handlungspräferenzen beschrieben. Beispiele (ab S. 54) dazu: Als Denkstruktur werden angeführt „Primäres Interesse“, „Perspektive“, „Werte“, Motive“, „Richtung“ etc.. Nun trifft es ja durchaus zu, dass diese Begriffe für handlungsleitende und handlungsprägende Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Kategorisierung und dergleichen stehen – und ganz gewiss jeder Mensch Präferenzen ausbildet. Nur hat die Darstellung wenig mit Denkpräferenzen zu tun.

Kurz und gut: Wer ein weiteres Modell kennen lernen möchte, das oben skizzierte und weitere mögliche Nützlichkeiten erfüllt, der wird dieses Buch gern lesen.

Dr. Regina Mahlmann