Caligo

Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu überschreiten, alten Rätseln nachzuspüren, darum geht es dem Autor. Dies ist der abschließende Band einer Trilogie rund um Schattenwesen (Caligo!), unsichtbar gewordenen Menschen und unsichtbar geborenen Mischwesen: Durch Zeitreisende aus der Zukunft angestoßen, hat sich über Jahrzehnte ein Machtkampf zwischen wissenden Normalos und sich als Herrenrasse verstehenden Invisibiles entwickelt, dessen Show-down naht. Zitat eines überlebenden Zukunftsmenschen (S. 517): „Schon bei Plato finden sich Gedanken zum Thema, und er verweist mit Recht darauf, dass es die Unsichtbarkeit unmöglich macht, Gut und Böse zu unterscheiden… Der menschliche Verstand ist durch die U. einer harten Prüfung ausgesetzt, die nur wenige bestehen.“ Die Thematik ist nachvollziehbar verarbeitet, was etwa Logik und Neutralisieren der U. angeht. Manches rätselhafte Geschehen der jüngeren Geschichte erhält eine Erklärung (siehe die Tunguska-Explosion Anfang des 20. Jahrhunderts) – und die Story ist einfach spannend geschrieben…

Hanspeter Reiter