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Agile Karrieregestaltung

Autor Gesa Weinand
Verlag Haufe Freiburg
Seiten 230
ISBN 978-3-648-11464-3
Preis 24,95

Laut Klappentext geht es in dem Buch um folgendes: „Erfahren Sie, wie Sie anhand Ihrer individuellen Stärken, Fähigkeiten und Kompetenzen neue Optionen für die Karriere 4.0 entwickeln. Mit den konkreten Methoden und Tools des Workbook-Teils gestalten Sie Ihre agile Karriere, um auf die Veränderungen von morgen vorbereitet zu sein.“

 

Dazu geht die Autorin zu Beginn ihres Werkes auf rund 35 Seiten auf unterschiedlichste Entwicklungen ein, wie Globalisierung, gesellschaftlicher als auch demografischer Wandel und vieles mehr, die die Zukunft des Arbeitsmarktes betreffen. Im darauffolgenden Kapitel geht es auf rund 50 Seiten um die Karriere an sich. Insbesondere wird auf die Vorstellungen der unterschiedlichen Generationen X bis Z eingegangen, sowie auf die Kompetenzen, die an Menschen im Arbeitsleben in Zukunft gefragt sein werden.

 

Ab Seite 107 beginnt das Kapitel „Mit Effectuation erfolgreich Karriere gestalten“, meiner Meinung nach das Kernstück des Buches. „Im Unterschied zur kausalen Logik geht Effectuation nicht davon aus, dass Zukunft vorhersagbar ist und sich mit Sicherheit planen lässt. Vielmehr geht es darum, Zukunft durch eigenes Handeln zu formen und mit anderen Akteuren in Kontakt zu treten. Wenn wir davon ausgehen, dass wir uns in der kausalen Logik die Frage stellen: ‚Wie kommen wir am besten von A nach B?‘, lautet im Effectuation die Frage: ‚Wie kommen wir am besten von A nach X?‘ X bezeichnet das in der Zukunft liegende, noch zu kreierende Ziel. Somit gehen Effectuator nicht davon aus, dass Chancen und Gelegenheiten einfach existieren, sondern, dass diese erst gemeinsam mit anderen erschaffen werden müssen.“ (S. 111f).

Darauf aufbauend gibt die Autorin zahlreiche Ideen im Workbookcharakter-Stil, um die Fragen „Wer bin ich?“, „Was kann ich?“, „Was will ich/was ist mir wichtig?“ zu beantworten und Karriereoptionen zu entwickeln.

 

Ich gebe dem Buch vier von fünf Sterne, weil es zwar interessant ist, aber insgesamt eher schwer verdaulich. Es ist sicherlich gut, wenn viele Experten interviewt werden, doch vielleicht wäre es besser gewesen, deren Botschaften kürzer zusammenzufassen. Auch manche Fachwörter, wie „Liquide Organisation“, „cross-divisional“ oder „Ambidextrie“, die im Glossar erfreulicherweise erklärt werden, zeigen, dass vermutlich die angesprochene Leserschaft eher Akademiker auf hohem Niveau sein sollen. Doch warum nicht einfach alles ein wenig einfacher schreiben, damit man noch besser in die Umsetzung kommt?

 

Oliver Schumacher