Curry-Connection
Autor | Bruno Ziauddin |
Verlag | sonstige |
Seiten | 224 Seiten |
ISBN | 978-3-499-62548-0 |
Preis | 9,95 |
Ein Schweizer mit indischen Wurzeln lässt sich breit schlagen, nach dem Tod der Eltern den Geburtsort des Vaters zu besuchen – und trifft auf eine völlig andere Welt, vielmehr: Kultur. Dass Verwandte zweiten Grades Himmel und Hölle in Bewegung setzen, für das Wohlbefinden des Cousins aus dem Westen zu sorgen und dafür erheblich mehr an Zeit und Geld investieren, als sie eigentlich können, ist das eine. Sich selbst auf entsprechend Erwartungen dieser Verwandten einzulassen, ist zwar lösbar, doch ebenfalls eine Herausforderung. Wie schließlich die Leser seiner Reflexion als erkennbar Dunkelhäutiger in der heimatlichen Schweiz auf seine eher versöhnlichen Berichte über sein Erleben zuhause reagieren, ist ein weiterer Kulturschock für den Autor: „Sie teilten mir mit, dass ich die Dinge verharmlosen würde – dass es sehr wohl ungastlich und fremdenfeindlich zuging, auch wenn ich das nicht wahrhaben wolle… Ich würde mich mit dem Land (gemeint ist die Schweiz, HPR) überidentifizieren, wahrscheinlich als Kompensation für meine Herkunft.“ (S. 79) Es geht in dieser autobiografischen Geschichte also um Fremdenfreundlichkeit dort (= in Indien) wie Fremdenfeindlichkeit hier (= Mitteleuropa). Der Autor geht auch dem Erleben seines Vaters nach, der zunächst im Mutterland (= England) gelandet war, um dort zu studieren. So wird „Curry-Connection“ eine durchaus kritische Bestandsaufnahme interkulturellen „Seins oder Nichtseins“ zwischen West und Ost. Und bleibt immer humorvoll locker-leicht lesbar.