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Seefahrt ist not!

Autor Gorch Fock (Johann Kinau)
Verlag Input
ISBN 978-3-941-90526-9

„Perlen der Literatur“ werden nun neu heraus gegeben in einer bemerkenswerten Reihe bibliophiler Editionen, gedruckt und in feiner Ausstattung. Bemerkenswert in „modernen Zeiten“, die so arg digital zu sein (zu werden?) scheinen …

Heimat-/Lokal- und Abenteuer-Roman
Bei diesem Titel kam mir assoziativ zunächst quasi das Gegenteil in den Sinn, nämlich „Eine Seefahrt, die ist lustig – eine Seefahrt, die ist schön“, im Grunde ein Gassenhauer – doch ursprünglich ein geschickt Nazi-kritisches Lied von Isa Vermehren (beim Kabarett von Werner Finck). Und vieles hiervon erlebt Leser quasi hautnah mit, etwa die Sehnsucht nach dem Meer, die der Vater dem Sohn einpflanzt. Doch auch die Sorgen und Nöte der an Land zurück bleibenden Ehefrau und Mutter… Völlig anders als etwa Seewolf, Moby Dick oder Stories von B. Traven – und dennoch „in einer Reihe“ damit oder in gleicher Tradition zu lesen?! Jedenfalls scheint der Tittel durchaus auch mehrdeutig, im Sinne von „ist notwendig“ für Fischer und ihre Familien im Norden – und auch im Sinne von „wer mal Salzwasser geschnuppert hat…“. So geht es jedenfalls den Mewes, im Fokus des Romans: Gorch Fock: Seefahrt ist not! Originalausgabe von 1913, neu bearbeitet, 256 Seiten geb., 12,6x 21,1 cm, Leinen, mit Reproduktionen des Originals. Ein Roman über die Liebe zur See und ihre Tücken. Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ kennt jeder, nicht nur Angler und Segler. Seinen Namen hat es vom Künstlernamen Johann Kinaus. Familiär treffend, soviel sei verraten: Gorch ist Georg auf Platt, Fock war der Mädchenname der Großmutter, im Nachwort (S. 239ff.) u.a. erläutert.

Wie Perlen aneinander gereiht…
…erscheinen diese Schmankerl… Der hier ist Band 2 der neuen Serie „Perlen der Literatur“: „Wir starten mit 9 Büchern im Jahr 2021, danach kommen jährlich 8–12 Bücher dazu. Beste Ausstattung: Leineneinband, Hardcover mit Fadenheftung, Silberprägung, Bauchbinde (als Lesezeichen zu verwenden) etc. Wir nennen die Reihe Perlen der Literatur und stellen Ihnen darin europäische literarische Highlights aus dem 19. oder 20. Jahrhundert vor: wiederentdeckte Titel vor von Walter Benjamin, Robert Louis Stevenson, Gorch Fock, Felix Timmermans, Elisabeth Langgässer, Christian Morgenstern, George Orwell und vielen anderen mehr. Jedes Buch hat eine individuelle Typographie, ein von einem Designer gestaltetes farbiges Vorsatzpapier, kalligraphisch hervorgehobene Zitate und ein einordnendes Vorwort – auf rund 200–300 Seiten im handlichen Format für je 15 €. In unserem Beirat arbeiten Germanisten, Lektoren, Romanisten und Anglisten sowie Lektoren und Dozenten mit. Eine Vielzahl an Leserinnen und Lesern geben uns Empfehlungen, sodass wir die wahren Perlen finden können.“ So der Verleger… Leser schaue rein: www.perlenderlitatur.de.

Multimedial
… ist er unterwegs, eben dieser Verleger, seine bibliophilen Print-Objekte bekannt(er) zu machen – gar hier, eher für die Jüngeren geeignet: https://www.tiktok.com/@inputkalligraphy/video/6964250056253787398?lang=de-DE&is_copy_url=0&is_from_webapp=v1&sender_device=pc&sender_web_id=6924578573480347141 … die ja durchaus zu erreichen sind, wie etwa die KJM-Studie 2021 ergeben hat. Wer rein schaut, erkennt: Weiter geht´s! Denn parallel ist bereits ein weiterer Band erschienen: Christian Morgenstern: Palmström/Galgenlieder (1910) – höre dazu http://www.input-verlag.de/hamburg/podcast/buechermacher_84.mp3 (und generell zur Reihe ab Folge 77). Und schon im Herbst folgen weitere sechs, Nachfolger bereits in Planung!! Multimedial-modern ist der Auftritt trotz der klassisch-traditionellen Ausstattung: Eine Wortwolke visualisiert trefflich den Inhalt auf der Bauchbinde, feine Idee! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter