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Später

Autor Stephen King
Verlag Heyne
ISBN 978-3-453-27335-1

„Ich fange nicht gern mit einer Rechtfertigung an“ und dennoch tut der Ich-Erzähler genau das – es geht um das Wort „später“: „Es gibt immer ein Später.“ Wie er sich im Verlauf der Geschichte auch immer wieder vor Augen führt – führen muss … Für Kings Verhältnisse ein überraschend kompakter Roman von eben mal 300 Seiten: Für Spannung ist „dennoch“ ausgiebig gesorgt …

Tote sehen
… ist quasi die Super-Kraft (oder das PSI-Element) dieses Protagonisten, wie sie ja in quasi allen Thrillern dieses Autors eine Rolle spielen (Horror generell, Umgehen mit Wesen aus dem Jenseits inklusive – siehe S. 170ff.). Apropos, was mich erinnert, dass eine Autorin sozusagen versucht, die Kraft von Stephen King auf sich zu übertragen, indem sie als Aka „Stefanie König“ gewählt hat  … Doch zur Story: „Jamie Conklin wächst in Manhattan auf und wirkt wie ein normaler neunjähriger Junge. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, aber er steht seiner Mutter Tia, einer Literaturagentin, sehr nahe. Die beiden haben ein Geheimnis: Jamie kann von klein auf die Geister kürzlich Verstorbener sehen und sogar mit ihnen reden. Und sie müssen alle seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Tia hat sich gerade aus großer finanzieller Not gekämpft, [als Folge der Finanz-Krise und davor falsch getätigter Investments, Vergleich Pyramiden-System zum Drogen-Dealen S. 238ff.] da stirbt ihr lukrativster Autor. Der langersehnte Abschlussband seiner großen Bestsellersaga bleibt leider unvollendet – wäre da nicht Jamies Gabe … Die beiden treten eine Reihe von unabsehbaren Ereignissen los, und schließlich geht es um, nun ja, Leben und Tod.“ Der Roman wird also von Mama fertig geschrieben (und von der Kritik besonders positiv aufgenommen, als habe der Autor sich kurz vorm Tod nochmals entwickelt …), was das weitere (Über-)Leben der kleinen Familie sichert. Freundin der Mutter inkl., die sie später (sic!) allerdings rauswirft – immerhin Polizistin (siehe S. 90f. z.B., zu Racial Profiling). Und die dann bis zuletzt eine wieder kehrende (unrühmliche) Rolle spielt, soviel sei verraten (niente Spoiler, deutet sich früh an!). Auch ein familiäres Geheimnis wird schließlich gelüftet, mithilfe Jamies Gabe…
HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter