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Vatermord

Autor Val McDermid
Verlag sonstige
Seiten 528 Seiten
ISBN 3426507269
Preis 9,99

Profiling ist ein wieder kehrendes Thema auch in vielen TV-Krimis. Im vorliegenden Thriller weitet die Autorin den Blick des Lesers deutlich in modernste Formen nachhaltiger Beobachtung durch Einsatz von Internet und Weltraumsatelliten: Nur so wird der Fall gelöst. Und dadurch, dass der Profiler zunächst beim Hauptfall nicht aktiv werden darf, aus verschiedenen Gründen – jedoch über ein Engagement andernorts Verbindungen entdeckt, die sonst verborgen geblieben wären. Sein Vorgehen beschreibt er gegenüber einem Auftraggeber wie folgt (s. 268ff.): „Statt mithilfe von Ursache und Wirkung zu schlussfolgern, schlage ich die andere Richtung ein. Ich fange mit dem Opfer an. Ich mache mir ein Bild davon, wer das Opfer ist und was es in seinem Leben gegeben, das für den Verfolger attraktiv gewesen sein könnte.“ Was die andere Seite (den Mörder) angeht, versucht er sich mit einer Art Aufstellung, interessant für Trainer und Coaches (S. 400ff.): „Er stellte zwei Stühle einander gegenüber, jeden unter einem eigenen Lichtkegel. Er setzte sich auf den einen Stuhl und stellte eine Frage. Dann stand er auf und nahm auf dem anderen Stuhl Platz, um sich einer möglichen Antwort anzunähern.“ Im Grunde, wie ein Schachspieler, der eine Partie gegen sich selbst spielt … Auch das Thema „Lügenerkennung“ wird angesprochen (z.B. S. 488ff.), derzeit stark in den Medien durch die TV-Serie „Lie to me“ (siehe dazu meine Rezension zu Paul Ekman´s „Ich weiß, dass du lügst. Was Gesichter verraten“). Hoch spannende über 500 Seiten im TB-Format, wieder mal was für mehrtägige Einsätze – könnte fast unter Edutainment laufen

 

Hanspeter Reiter