Nerv nicht!

„Das neeeeervt!“ startet die Autorin anstelle eines Vorworts – und zieht Leser sofort ins Thema rein. Beginnend mit „Das kennen Sie auch: Dummschwätzer, Rechthaber, Gesprächsdominierer …“, setzt fort mit einer kleinen Geschichte („Letzten Sommer war ich …“) und übersetzt die Situation (u.a.) in den Berufsalltag, in dem Sie sich ggf. kaum oder nur schwer dem Gesprächspartner entziehen können (oder doch?). Es folgt die Zielsetzung der Lektüre dieses Buches (S. 7):

„Sie erfahren,

• Wie Sie mit den diversen Pappenheimern umgehen können,
• Was Sie auf keinen Fall tun sollten, weil es nur Öl ins Feuer gießt,
• Wie Sie sich auf gute Art einem Gesprächsthema oder Gesprächspartner entziehen können,
• Wie Sie Ihre Meinung sagen, ohne sich in Grundsatzdiskussionen oder ein „Du hast aber“ hineinziehen zu lassen,
• Wie Sie Grenzen ziehen können, die andere auch wahren,
• Wie Sie auf nette Weise ganz offene Worte finden können, um zu sagen, dass Sie eine Angewohnheit nervt oder sie über ein Thema nicht (oder nicht so) sprechen möchten.“

Die Grundbotschaft leitet dann in den eigentlichen Inhalt ein: „Nervige Gespräche wird es immer geben, was also tun?“ – nämlich dreierlei:

1. Aktiv werden, das heißt, niemals Dinge über sich ergehen lassen …
2. Sich unabhängig machen …
3. Souverän und eindeutig (re)agieren …“ (S. 9)

Zunächst geht Gitte Härter Situationen nach wie „Der andere redet ohne Punkt und Komma“ oder „Sie haben ein Problem, über das Sie nicht reden wollen“, um dann zu Typen zu kommen: Dabei setzt die Autorin plakative Benennungen für jene Mitmenschen ein, die sie als Nerver identifiziert hat, etwa Angeber, Wiederholer, Gutmensch, Runterzieher, emotionaler Erpresser, Klugscheißer und Hobby-Psychologe. Kennen Sie? Hmm …

Geschichten, Erklärungen und Checklisten führen vom Problem zur (möglichen) Lösung: Leser gewinnt deutlich an Möglichkeiten, mit kritischen Situationen und (aus subjektiver Sicht!) schwierigen Menschen umzugehen. Gilt übrigens auch für Seminar-Teilnehmende  … – HPR

Hanspeter Reiter