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Das Vorlesebuch für Demenz-Kranke

Autor Werner Siegert & Ingrid Schumacher
Verlag Shaker Media
ISBN 978-3-86858-970-2

„45 Geschichten aus der Welt der Erinnerungen“ auf 120 Seiten… Eine feine Idee:

Erinnern ist der Schlüssel
… so scheint es, wie auch die Neuro-Wissenschaften bestätigen. Und so ist das eine wunderbare Schatzkiste für Angehörige und Betreuer von Demenz-Erkrankten, in welcher Phase auch immer. Wobei: Je früher, desto besser! Denn „Vorlesen – das ist für Demenzkranke eine aussichtsreiche Chance, Reste ihres Erinnerungs- und Denkvermögens zu aktivieren. Unser Gehirn vergisst offenbar das, was es als Erstes gespeichert hat, zuallerletzt. Oft können sich Hochbetagte an Einzelheiten aus frühen Kindertagen bestens erinnern und lange Gedichte und Lieder mit sämtlichen Strophen rezitieren und singen. Die 45 kurzen Geschichten in diesem Vorlesebuch nutzen diese Fähigkeiten, indem sie Erinnerungen an Freudentage der Kindheit, an die erste Liebe, an markante Kindheitsereignisse wieder wachrufen. Auch die Liebe zu Tieren wird wiederbelebt. Es handelt sich durchweg um die Schilderung tatsächlicher, überwiegend frohgemuter Begebenheiten. Die Autoren waren jung, als die Patienten jung waren. Sie haben erlebt, was viele der Patienten so oder so ähnlich auch erlebt haben, und nehmen sie mit in mehr oder minder glückliche Zeiten.“ Gschichten triggern, weil selbst erlebte Episoden hervor geholt werden. Und wenn die Person dann selbst ins Erzählen kommt…

Dieses Thema ist (leider) absolut in
… wie etwa jenes Event gezeigt hat: PresseClub-Forum „Demenz – Dem Vergessen neu begegnen“ im Rahmen der Bayerischen Demenzwoche (17. bis 26. September 2021) 20.09.2021 11:00. Auf diesem Hintergrund: „In Deutschland leben 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft kommen täglich 900 Neuerkrankungen hinzu. Demenz ist eine Krankheit, die nicht nur die Erkrankten selbst, sondern auch das familiäre Umfeld stark fordert. Mit teils immensen Folgen für die Angehörigen: Überlastung, Vereinsamung, körperliche Beschwerden bis hin zu Burn-out. Dabei werden Angehörige inzwischen vielfältig unterstützt, wie etwa mit gemeinsamen Urlauben, Konzerterlebnissen oder Coachings. Diese Angebote werden jedoch noch viel zu wenig in Anspruch genommen, bedauern die Experten. Zugleich setzen Forscher auf digitale Innovationen, mit denen Betroffene im Alltag dem Vergessen neu begegnen könnten.“ Schön, doch das Analoge dürfte gerade für die betroffenen Generationen das Gegebene sein – will sagen: Persönlich präsent zum Hören und Nacherzählen – das hier vorgestellte Vorlesebuch eben! www.presseclub-muenchen.de HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter