Schutzpatron
Autor | Klüpfel/Kobr |
Verlag | sonstige |
Seiten | 400 Seiten |
ISBN | 978-3-492-05205-4 |
Preis | 19,95 |
„Kluftingers neuer Fall“ ist der sechste des Kemptener Kriminalkommissars – und sein erster, den ich gleich bei Erscheinen im Hardcover genossen habe. Klare Botschaft: Diesem Krimi merke ich deutlich an, dass das Autoren-Paar an Erfahrung gewonnen hat – und damit der Roman an Lesbarkeit und die Figur an Sympathie. Er hat einfach mehr drauf, Kommissar Kluftinger, als ich das noch von früheren Bänden erinnert hatte (was kaum hindern wird, nach Lektüre des neuesten auf frühere zurück zu greifen: spannend, interessant und ins Lokalkolorit eingebunden, sei es Jetztzeit oder auch Geschichte …). Neben den vielen Dialekt-Einsprengseln machen es vor allem die Gedanken der Hauptfigur interessant, den diversen Erzählsträngen zu folgen, u.a. der begleitenden Rückschau auf die Vorbereitung des Sakralraubes, um den es hier geht. Und der ist lernfähig, der Kommissar, siehe etwa Seite 100 – dort geht es um ein Meeting, u.a. mit seinem ungeliebten Chef, dem Polizeipräsident: „Kluftinger nickte kaum merklich. Es war ein anerkennendes Nicken, und er zog innerlich den Hut vor Lodenbacher. Denn der kaschierte offenbar mangelnde Vorbereitung geschickt durch taktisches Vorgehen. Und der Kommissar, dessen Kenntnisse ebenfalls einer Auffrischung bedurften, konnte davon nur profitieren.“ Das kann er auch von seinem Gemeindepriester, der moniert, ihn kaum mehr in der Kirche zu sehen (Seite 318): „Du weißt aber schon, wofür der Drache eine Metapher ist?“ … Der Pfarrer blickte ihn mitleidig über den Rand seiner goldgefassten Brille an. „Der Drache steht für den Unglauben, von dem uns Magnus befreit hat, nicht wahr?“ Da ist der Plot fast erreicht: Wieder schafft es Kluftinger, den Fall zu lösen. Und hat sich inzwischen auch mit dem Gedanken versöhnt, sein Sohn werde nun die japanische Freundin heiraten …