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Im Nachhall des Todes

Autor Leena Lehtolainen
Verlag rororo
ISBN 978-3-499-00623-4

„Maria Kallio ermittelt – ein Fnnland-Krimi“ – und wieder geht es im Grunde „nur“ um sie: Was passiert ihr, ihr Blick aufs Umfeld (Kollegen, Chefs …) – und ihre Gedanken rund um den Fall, plus ihr Handeln. Konsequent die Ich-Erzähler-Perspektive, die die Leser auf knapp 400 Seiten begleitet. Viel Reflexives also, ihre Beziehung inklusive…

Transperson und Migration
…sind die beiden relevanten Aspekte in dieser Story, was rasch klar wird – und zwar auch noch kombiniert: Ganz schön fordernd für manche Menschen, seien sie Polizisten, Eltern, Verwandte… „Ein neuer Fall für Maria Kallio und ihr Team von der Ki-Ju-Abteilung: Die fünfzehnjährige Isabella Räty wurde vergewaltigt. Dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den irakischen Asylbewerber Rahim Nabeel handelt, löst einen fremdenfeindlichen Shitstorm aus und ruft die Straßenpatrouille um Isabellas Vater auf den Plan. Noch während der Ermittlungen findet man auf einem Minigolfplatz die Leiche eines siebzehnjährigen Transmädchens: Samira Zabir, die aus dem Irak geflohen war und bei ihrem Bruder in Finnland lebte. Ein rassistischer Anschlag oder ein religiös motivierter Ehrenmord? Dann verschwindet Isabella, und in ihrem Zimmer findet man die Tatwaffe, mit der Samira ermordet wurde …“ – der auf dem Weg zu Sami war und auch schon so genannt werden wollte, als Transmann. Die Autorin geht durchaus sensibel mit diesem Doppel-Thema um, zeichnet Perspektiven in Charakteren, siehe ihre Kollegen Kristo (höchst „konservativ“ und eher diverse „-phob“) vs. (dem Schwulen) Puupponen S. 150ff. etc.. Hatespeech und Fake-News sind mit im Spiel und erschweren Ermitteln wie Distanzhalten (wenn die eigenen Familien aufs Korn genommen werden, S. 230f. usw.). Ein heutzutage höchst relevanter Beitrag, der damit nur vordergründig ein Regionalkrmi ist! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter